"Tal der Wölfe": Action-Film aus der Türkei provoziert Israel

Istanbul. Knapp zwei Monate vor seinem Kinostart führt ein neuer, anscheinend anti-israelischer Actionfilm zu politischer Unruhe

Istanbul. Knapp zwei Monate vor seinem Kinostart führt ein neuer, anscheinend anti-israelischer Actionfilm zu politischer Unruhe. Der türkische Drehbuchautor Bahadir Özdener hatte laut Medienberichten erklärt, er sei stolz auf seine Mitarbeit an dem Streifen "Tal der Wölfe - Palästina", in dem ein türkischer Geheimagent den israelischen Angriff auf die türkischen Gaza-Flotille von Ende Mai rächt. Israel soll nun einem Facebook-Bekannten von Autor Özdener die Einreise verweigert haben: Vergangene Woche berichtete der Geschäftsmann Sahin Vahap Firat türkischen Medien, er habe nicht nach Israel einreisen dürfen, weil "Wölfe"-Drehbuchautor Özdener zu seinen Freunden auf Facebook zähle. Özdener erklärte dazu, er bedaure dies, sei aber vom Verhalten Israels nicht überrascht. Die israelischen Grenzbehörden äußerten sich nicht zu der angeblichen Zurückweisung."Tal der Wölfe" ist eine Fernseh- und Filmreihe um den Agenten Polat Alemdar. 2003 ist eine der Produktionen auch in einigen deutschen Kinos gelaufen, auch in Saarbrücken. Die Serie und mehrere Kinofilme hatten in den vergangenen Jahren wegen anti-amerikanischer und anti-israelischer Darstellungen mehrmals Streitigkeiten ausgelöst. Anfang dieses Jahres war der türkische Botschafter in Israel nach einer TV-Folge von "Tal der Wölfe" vom israelischen Außenministerium einbestellt worden.

Die Produktionsfirma Pana Film hat nun erste Ausschnitte des Films, der am 28. Januar anlaufen soll, veröffentlicht. In ihnen soll zu sehen sein, wie israelische Soldaten an Bord des Gaza-Schiffes "Mavi Marmara" türkische Aktivisten erschießen. Eine offizielle Reaktion aus Israel liegt nicht vor. afp/red

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