Das Design des neuen Velar ist atemberaubend puristisch

München · Range Rover bringt im Spätsommer als vierte Baureihe ein neues Mittelklasse-SUV auf den Markt. Es wird die Autowelt zweifellos bereichern.

 Der neue Range Rover Velar wirkt wie eine futuristische Studie, kommt jedoch in genau dieser Gestalt in wenigen Monaten in den Handel.

Der neue Range Rover Velar wirkt wie eine futuristische Studie, kommt jedoch in genau dieser Gestalt in wenigen Monaten in den Handel.

Ein Auto wie ein Bauhaus-Gebäude oder die legendären Braun-Hi-Fi-Anlagen der 70er Jahre: geradlinig, keinerlei Schnörkel, vollkommen reduziert aufs Wesentliche. Der neue Range Rover Velar ist die vierte Baureihe des britischen Experten für luxuriöse, elegante und dennoch ganz schön robuste Geländewagen. Ein sogenanntes Midsize-SUV, das mit 4,80 Metern Länge die Lücke zwischen dem kleineren Range Rover Evoque und dem größeren Range Rover Sport füllt. Und das mit einem optischen Auftritt, den man bislang nur von Messe-Studien her kennt, die so nie in Serie gehen. "Ein Concept Car für die Straße", nennt deshalb Designer Jeremy Waterman den Velar. Die Messe-Studie habe man sich in drei Jahren Design-Entwicklung gespart. Stattdessen kommt der Velar so spektakulär wie ein Konzeptauto zu Preisen ab 56 400 Euro auf den Markt.

Die gestrafften Flächen und außergewöhnlichen Proportionen von Range Rovers neuem Mittelklasse-SUV sind ein Hingucker. Details wie die extrem schmalen LED-Scheinwerfer oder versenkbare Türgriffe verstärken den Eindruck, das hier könne kein käufliches Auto sein. Doch weit gefehlt: Ab Spätsommer gesellt sich der Velar zu seinen Markenbrüdern Evoque (4,36 Meter), Range Rover Sport (4,87 Meter) und dem Topmodell Range Rover (bis zu 5,20 Meter). Die neue, vierte Baureihe ist auch die agilste. Für die Straße ist das serienmäßig adaptive Fahrwerk straffer als beim Range Rover Sport abgestimmt. Seiner glatten Oberfläche und Formgebung verdankt der Velar den hervorragenden c{-w}-Wert von 0,32. Dennoch glänzt er im Gelände mit der klassenbesten Bodenfreiheit von 25,1 Zentimetern.

Der Name Velar, den man auf der zweiten Silbe betont, stammt aus dem Lateinischen: velare heißt verhüllen oder verbergen und war schon 1967 der Codename für die 26 Prototypen, die den Start der Marke Range Rover Anfang der 70er Jahre vorbereiteten.

Heute, fast 50 Jahre später, unterscheidet sich der Velar von Rivalen wie dem Porsche Macan oder Mercedes GLE Coupé durch seine konsequent puristische Optik. Doch der elegante Schönling imponiert auch mit praktischen Vorzügen wie einem riesigen Kofferraum mit 673 bis 1732 Litern Stauvolumen.

Dennoch ist der Velar offensichtlich vor allem für Familien gedacht, die nicht in erster Linie Wert auf großzügigen Platz auf den hinteren drei Sitzen legen. Wie bereits der kleinere Range Rover Evoque ist auch der Velar eher auf eine schöne Form geschnitten als auf Bewegungsfreiheit. Das hochwertige Interieur wirkt sehr elegant. "Schon im aktuellen Range Rover haben wir 50 Prozent der Schalterkulissen eingespart. Dies treibt der Velar auf die Spitze. Sein Innenraum ist reduziert auf das absolut Notwendigste", erklärt Peter Modelhart, Chef von Range Rover Deutschland. Möglich machen das vor allem zwei riesige 10,2-Zoll-HD-Touchscreens, auf denen virtuelle Instrumente, Schalter und Tasten die traditionellen Armaturen weitgehend ersetzen. Auf den besonders brillanten und scharfen Monitoren erfolgt die Bedienung etwa so, wie man es von Touchpads her kennt.

Range Rovers Designabteilung sieht die Gestalt des Velar als Vorboten für künftige Modellgenerationen. "Auch andere Range-Rover-Baureihen werden schon bald reduzierter und purer wirken als bisher”, erklärt Jeremy Waterman. Für den Velar gibt es neuartige Sitzbezüge als Alternative zu Leder, entwickelt vom dänischen Spezialisten Kvadrat. Der umweltverträglich hergestellte Stoff des europäischen Marktführers für Design-Textilien soll im Sommer kühler und im Winter wärmer sein als Leder, und er fühlt sich sehr angenehm an.

 Nur wenige Bedienschalter gibt es im Cockpit des Velar. Fast alle Funktionen werden über den Bildschirm in der Mittelkonsole gesteuert. Fotos: Land Rover

Nur wenige Bedienschalter gibt es im Cockpit des Velar. Fast alle Funktionen werden über den Bildschirm in der Mittelkonsole gesteuert. Fotos: Land Rover

Technisch wird sich der Velar unter anderem in Szene setzen mit einer besonders leichten Aluminium-Karosserie und aufwändigem Fahrwerk sowie hoch entwickeltem Allradantrieb. Sechs Motoren (vier Diesel, zwei Benziner) reichen von 180 PS/132 kW bis 380 PS/280 kW. Der elegante Allrounder hat in der Klasse der Mittelklasse-SUVs gute Chancen. In die bislang robuste Range-Rover-Palette bringt er einen erfrischenden Touch Glamour.

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