„Die Auftragsbücher sind voll“

Zum Jahresende wirft man gerne einen Blick auf die vergangenen und kommenden Monate. Mit Peter Modelhart, dem Geschäftsführer von Jaguar und Land Rover in Deutschland, sprach unsere Mitarbeiterin Gundel Jacobi über die Modellpolitik der indisch-englischen Firma.

 Peter Modelhart ist Geschäftsführer von Jaguar und Land Rover in Deutschland. Foto: Land Rover

Peter Modelhart ist Geschäftsführer von Jaguar und Land Rover in Deutschland. Foto: Land Rover

Foto: Land Rover

Wie sieht das Jahr 2014 für die Marke Land Rover aus?

Peter Modelhart: Ohne Übertreibung - ein voller Erfolg. Wir haben in den ersten elf Monaten in Deutschland schon mehr Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Ich rechne für das Gesamtjahr 2014 mit einem Zulassungs-Plus von rund 18 Prozent.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit der indischen Firma Tata , zu der Jaguar und Land Rover ja gehören?

Modelhart: So problemlos wie in den Jahren zuvor. Wir genießen das Vertrauen der Eigentümer und zugleich so viel Gestaltungsspielraum wie schon lange nicht mehr. Seit dem Kauf im Jahre 2008 hat sich nichts an der Philosophie des Firmengründers Ratan Tata geändert. Er hat Jaguar und Land Rover nicht gekauft, um sie zu führen, sondern um es zu besitzen.

Soeben haben Sie ein neues Modell vorgestellt. Warum heißt der Freelander-Nachfolger nicht mehr Freelander?

Modelhart: Das neue Auto ist deutlich mehr als nur ein Freelander-Erbe. Die Entscheidung, das neue Modell Discovery Sport zu nennen, entspricht voll und ganz der Drei-Säulen-Strategie unserer Marke. Künftig gibt es neben den luxuriösen Range-Rover-Modellen und dem robusten Defender die alltags- und freizeitorientiere Discovery-Familie.

Es wird also weitere Familienmitglieder geben?

Modelhart: Momentan besteht die Discovery-Familie aus zwei Individuen. Der neue Discovery Sport läuft in unserem Angebot neben dem aktuellen Discovery-Modell, das sich weiterhin größter Beliebtheit erfreut.

Welche Zielgruppe sprechen Sie mit dem neuen Auto an?

Modelhart: Der Discovery Sport wurde von Anfang an als 5+2-Sitzer entwickelt und bietet in seinem Inneren viele Möglichkeiten bei überraschend kompakten Außenmaßen. Ich bin mir sicher, wir werden nicht nur Menschen ansprechen, die sich bisher für die Freelander-Baureihe interessiert haben, sondern auch ganz neue Kunden für uns gewinnen.

Wen meinen Sie konkret?

Modelhart: In gewisser Weise ist der Discovery Sport die familientauglichere Alternative zum Range Rover Evoque. Er ist acht Zentimeter länger, bietet großzügigere Platzverhältnisse und ist wie jener auf den ersten Blick zu erkennen und von den Produkten anderer Marken zu unterscheiden. Die Verkaufszahlen werden uns Recht geben. Neben dem Evoque wird der Discovery Sport unser zweites Modell, von dem wir größere Stückzahlen absetzen.

Lassen Sie uns noch in eine Nische blicken. Wie geht es mit dem Defender weiter?

Modelhart: Unsere Allrad-Ikone erlebt derzeit ihren x-ten Frühling: Es scheint fast so, als würden viele Fans unbedingt noch einen haben wollen. Die Auftragsbücher sind voll. Wir produzieren den Defender noch bis Dezember 2015, als Neufahrzeug darf er noch bis September 2016 zugelassen werden. Dann ist nach heutigem Stand der Dinge allerdings endgültig Schluss.

Der Gesetzgeber bestimmt also über das Ende einer Ära. Wie geht es weiter?

Modelhart: Ja, Sicherheitssysteme zum Fußgängerschutz lassen sich für den Defender nicht verwirklichen. Dafür sind die Stückzahlen unseres Dauerbrenners einfach zu gering. Aber wir haben ja mit einigen interessanten Studien gezeigt, dass wir an einem würdigen Nachfolger arbeiten. So viel kann ich schon verraten: Das Design wird die Tradition des extrem fähigen und robusten Geländewagens weiterführen.

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