Verzicht auf Facebook

Bonn · Beim Thema Internet-Sicherheit beschleicht viele Nutzer des Computernetzes ein diffuses Gefühl der Angst. Erschreckend viele können noch nicht einmal einschätzen, wie gut ihr Computer gegen Online-Kriminelle geschützt ist.

Die meisten Internetnutzer schützen sich bewusst vor Gefahren aus dem Netz. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Dafür befragten sie online 1724 Besucher ihrer Webseiten.

Um sich vor Online-Kriminellen und weiteren Gefahren aus dem Internet zu schützen, verwenden die meisten Nutzer (94 Prozent) eine aktuelle Virensoftware oder Firewall. 87 Prozent installieren Updates sofort oder wählen ausschließlich sichere Verbindungen (https) für die Übertragung persönlicher Daten (88 Prozent). Und 35 Prozent nutzten das Internet nur mit einem Benutzerkonto, in dem sie keine Administratorenrechte haben.

Viele schützen sich auch, indem sie bewusst Gefahrenquellen meiden: So gaben 47 Prozent der Befragten an, aus Sicherheitsgründen keine sozialen Netzwerke wie Facebook zu nutzen, sieben Prozent kaufen aus Angst vor Online-Betrug nicht im Internet ein. "Das Ergebnis zeigt, dass die Sicherheit der eigenen Daten für die Nutzer zunehmend wichtiger wird", sagt Michael Hange, Präsident des Bundesamts für IT-Sicherheit. Besonders bei der Kommunikation im Internet (80 Prozent), beim Online-Banking (86 Prozent) und beim Herunterladen von Daten aus dem Internet (85 Prozent) spielte das Thema Sicherheit für die Befragten eine entscheidende Rolle.

Dagegen schützten sich nur zehn Prozent, indem sie öffentliches WLAN mieden. Doch gerade dort müsse mit persönlichen Daten besonders vorsichtig umgegangen werden, warnt Michael Hange, Präsident des BSI. 23 Prozent der Umfrage-Teilnehmer waren bereits Opfer von Internetkriminalität geworden - doch nur 16 Prozent der Opfer wandten sich an die Polizei . Alarmierend sei jedoch ein anderes Ergebnis, sagt der BSI-Präsident Michael Hange: 43 Prozent der Umfrage-Teilnehmer waren sich nämlich nicht sicher, ob sie bereits Opfer von Internetkriminalität geworden sind. "Das ist für uns ein deutliches Signal dafür, dass die Menschen mehr Informationen über Cyberkriminalität brauchen", sagt der Vorsitzende der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, Gerhard Klotter.

polizei-beratung.de

bsi.bund.de

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