Datenschützer leisten Erste Hilfe

Saarbrücken · Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik untersucht, welche Konsequenzen aus dem millionenfachen Diebstahl von E-Mail-Daten gezogen werden müssen, der am Donnerstag bekannt wurde. Am Montag soll ein Warndienst eingerichtet werden. Bis dahin können sich alle Nutzer mit einfachen Mitteln selbst schützen.

Adressen und Zugangscodes von 18 Millionen E-Mail-Konten haben unbekannte Hacker nach einem Bericht der Staatsanwaltschaft Verden erbeutet. Kriminelle hätten mit diesen Daten nicht nur Zugang zu privaten E-Mails, sondern könnten sich auch in Netzwerke einwählen und im Internet einkaufen, wenn Nutzer ihre Passwörter dort mehrfach verwendet haben sollten. Betroffen sind nach einem Bericht des Internet-Portals Spiegel-Online auch drei Millionen deutsche Adressen.

Um die Betroffenen zu warnen, hat die Staatsanwaltschaft dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am Freitag einen Datensatz mit mehreren Millionen Mail-Adressen zur Verfügung gestellt. Das BSI soll nun ein Verfahren entwickeln, das es ermöglicht, alle Betroffenen schnell zu benachrichtigen.

Informationen darüber, wie ernst die Situation ist und wie viele Internetnutzer in Deutschland genau betroffen sind, will das Bundesamt allerdings erst am Montag bekanntgeben.

Bis dahin können Internetnutzer viel tun, um ihre Mail-Konten besser zu schützen. Das Bundesamt hat auf seinen Internetseiten dazu einen Ratgeber unter der Adresse www.bsi-fuer-buerger.de veröffentlicht. Neben den selbstverständlichen Ratschlägen, Betriebssystem, Virenschutz und Firewall stets auf dem neuesten Stand zu halten, empfehlen die Fachleute dort dringend, niemals ein Administrator-Konto eines Rechners beim Zugriff auf das Internet zu nutzen. Stattdessen solle zum Surfen im Netz ein Benutzerkonto verwendet werden, das nur eingeschränkte Zugriffsrechte besitzt. Es begrenzt von vornherein den möglichen Schaden einer Online-Attacke.

Haben sich Kriminelle allerdings erst einmal Zugriff über ein Administrator-Konto auf einem Rechner verschafft, haben sie dort praktisch unbeschränkten Zugriff und können enorme Schäden anrichten. Wer sein Passwort ändern möchte, findet auf den BSI-Seiten darüber hinaus einen Ratgeber, der beim Anlegen eines möglichst sicheren Codes hilft.

Zu den Maschen von Online-Betrügern gehört es auch, sich in Mails als Onlineshop auszugeben und nach einem Passwort zu fragen. Solche Mails können sofort gelöscht werden, Dateianhänge und Links in Mails von unbekannten Absendern sollten nicht angeklickt werden. Bei Passwörtern rät das BSI, für alle Onlinedienste unterschiedliche Codes zu verwenden.

bsi-fuer-buerger.de

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