Deutschland bekommt Internet-Nachhilfe

Saarbrücken · 84 Prozent aller Deutschen nutzen inzwischen das Internet. Es gibt dort nützliche Anwendungen, im Netz lauern jedoch auch viele Gefahren. Beim Europäischen Monat der Internet-Sicherheit will das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik Nutzer über diese Risiken aufklären.

Dieser Irrtum ist weit verbreitet: "Wenn ich eine E-Mail nur anschaue", davon sind viele Internetnutzer überzeugt, "aber ihren Anhang nicht öffne, kann mir nichts passieren." Doch das stimmt leider nicht immer. Denn viele E-Mails, das erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), werden heute im HTML-Format verschickt. Und im so genannten Quellcode einer HTML-Mail könne Gefahr lauern. Wer absolut auf Nummer sicher gehen will, unterbindet deshalb in seinem Mail-Programm die Anzeige von Mails im HTML-Format.

Dies ist nur einer von Dutzenden Ratschlägen, mit denen das BSI in diesem Monat in die Offensive geht. Denn dieser Oktober ist in der EU zum Europäischen Monat der Internet-Sicherheit (ESCM) ausgerufen worden. Schützt eine PC-Firewall wirklich vor allen Angriffen aus dem Netz? Wie wird ein sicheres Passwort gebildet? Zu diesen Fragen geben die BSI-Experten auf ihren Webseiten unter der Überschrift "Sicherheitsirrtümer" Antwort. Diese Nachhilfe sei auch bitter nötig. "Im BSI beobachten wir eine zunehmende Professionalisierung von Cyber-Angriffen, die grundsätzlich jeden treffen können", sagt Arne Schönborn, Präsident des BSI.

Internet-Kriminelle können zum Beispiel recht einfach ihre Absenderadresse vor dem Empfänger einer Email verheimlichen, erklärt das Bundesamt. Die Echtheit des Absenders lasse sich durch die einfache Überprüfung des sogenannten E-Mail-Quelltextes ermitteln, der standardmäßig ausgeblendet ist, aber im E-Mail-Programm sichtbar gemacht werden kann. In den mit"Received From" bezeichneten Zeilen können Nutzer den Weg der Mail verfolgen, der Versender finde sich in der letzten "Received-From-Zeile".

Wie ernst nehmen Internetnutzer das Thema Sicherheit eigentlich? Wie schützen Sie sich vor Gefahren? Das wollen das Bundesamt und die Polizeiliche Kriminalprävention bei einer Online-Umfrage herausfinden. Bis zum 16. Oktober kann jeder unter bsi-fuer-buerger.de an der Umfrage teilnehmen. Außerdem können Nutzer auf der Internet-Seite des BSI an einem Quiz teilnehmen und testen, wie viel sie bereits über das Thema Cyber-Sicherheit wissen.

Rund 84 Prozent der Deutschen sind mittlerweile regelmäßig im Internet aktiv. Und die Nutzer werden immer jünger. Rund 75 Prozent der Drei- bis 15-Jährigen sind regelmäßig online. Das geht aus einer Umfrage des BSI hervor. Deshalb sei es wichtig, dass nicht nur die Kinder über die Risiken aufgeklärt seien, so das BSI. Doch nur 41 Prozent der Eltern sprechen laut Umfrage mit Vorschulkindern über Gefahren im Netz, bei den Sechs- bis Neunjährigen sei jeder Fünfte nicht über die Risiken, die online lauern, aufgeklärt.

bsi-fuer-buerger.de

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