Cyberkriminalität Neue alte Masche mit vermeintlichen Microsoft-Mitarbeitern

Berlin · Mit gefälschten Warnhinweisen am PC oder Anrufen versuchen Online-Betrüger, an das Geld und die privaten Daten von Internetnutzern zu gelangen.

 Verbraucherschützer warnen eindringlich vor Internetbetrügern, die sich am Telefon als Microsoft-Techniker ausgeben.

Verbraucherschützer warnen eindringlich vor Internetbetrügern, die sich am Telefon als Microsoft-Techniker ausgeben.

Foto: dpa-tmn/Jan-Philipp Strobel

Es ist eine alte Masche: Sie geben sich am Telefon als Techniker von Microsoft aus und behaupten, der eigene Rechner sei mit einem Virus infiziert. Nun gehen die Online-Kriminellen allerdings noch eine Spur gewiefter vor, indem sie Internetnutzern beim Surfen im Netz eine gefälschte Microsoft-Sicherheitswarnung mit Rückrufnummer im Browser anzeigen und darauf spekulieren, dass diese in die Falle tappen. Davor warnt der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). Die Sicherheitswarnung blockiere den Bildschirm und besage, dass der PC wegen Virenbefalls gesperrt worden sei.

Bei beiden Maschen versuchen die Betrüger, ihre Opfer zur Installation einer Fernwartungssoftware zu bewegen. Dabei werde ihnen vorgegaukelt, dass ihre sämtlichen persönlichen Daten in Gefahr seien. So schafften es die Kriminellen oft, die Betoffenen zur Zahlung mehrerer hundert Euro für angebliche Wartungsverträge zu bewegen. Das sei aber noch nicht alles: Da die Betrüger über die Fernwartungssoftware Zugriff auf den Computer bekämen, erbeuteten sie auch die Kreditkartendaten, die das Opfer zum Zahlen des „Wartungsvertrags“ nutze. Die Verbraucherschützer halten es außerdem für wahrscheinlich, dass weitere sensible Daten ausgespäht werden und auch Schadsoftware auf dem Rechner installiert wird.

Der vzbz rät Nutzern daher, solchen Meldungen im Internetbrowser keinen Glauben zu schenken, die angezeigte Telefonnummer auf keinen Fall anzwählen und bei Anrufen vermeintlicher Microsoft-Techniker sofort aufzulegen. Auch der Software-Hersteller selbst warnt auf seiner Internetseite vor dem Betrug und betont, niemals unaufgeforderte Telefonanrufe durchzuführen, in denen angeboten wird, schadhafte Geräte zu reparieren. Das Unternehmen ruft Betroffene außerdem dazu auf, Betrugsversuche in einem Formular auf seiner Homepage zu melden und Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Wer seinen Internetbrowser nicht mehr schließen kann, weil die gefälschte Meldung den kompletten Bildschirm einnimmt, muss die Tastenkombination Strg+Alt+Entf drücken, den Task-Manager aufrufen und alle aufgeführten Prozesse beenden. Notfalls können Betroffene den Rechner auch einfach ausschalten. Wer ein Notebook hat, muss dazu den Ein-Aus-Schalter so lange gedrückt halten, bis das Gerät ausgeht.

www.verbraucherzentrale.de

www.microsoft.com/de

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