Hilfreiche Apps Fotos aufzuhübschen, ist nicht schwer

Berlin · Aufnahmen lassen sich mit Bildbearbeitungsprogrammen einfach verbessern, sowohl am PC als auch mit dem Handy.

 Bei Handy-Aufnahmen sind Filter beliebt, die den Fotos eine andere Farbstimmung verleihen.

Bei Handy-Aufnahmen sind Filter beliebt, die den Fotos eine andere Farbstimmung verleihen.

Foto: dpa-tmn/Robert Günther

Bildfehler beheben? Einen Farbstich ausgleichen oder eine Aufnahme mit einer Farbtönung versehen? Dazu muss man kein Profi-Fotograf oder gelernter Mediengestalter sein. Denn längst gibt es viele gute Programme und Smartphone-Apps, die Laien zur Hand gehen, wenn sie ihre Fotos aufhübschen möchten.

Für die Bearbeitung am PC bietet sich etwa die kostenlose und umfangreiche Bildbearbeitungs-Software Gimp an. Die Anwendung bietet zahllose Montagetechniken, aber auch viele weitere Funktionen wie die Kontrastkorrektur. „Die Bedienung des Programms ist recht intuitiv, da sich auf Wunsch die Werkzeugleisten und das Feld für die Bildbearbeitung in einem Fenster befinden“, erklärt André Reinhardt vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“. Die Verwaltung mehrerer Bildebenen, zahlreiche Bearbeitungswerkzeuge, etwa zur Freistellung einzelner Gegenstände im Foto, sowie Farbfilter erleichtern die Arbeit.

Eine ebenfalls freie Alternative sei Darktable. Unter anderem könne das Programm mit Fotorohdaten (RAW) umgehen. Diese enthalten alle originalen Bildinformationen und bieten daher die tiefgreifendsten und umfangreichsten Korrekturmöglichkeiten. Das verbreitete Format JPEG zeichnet sich im Gegensatz zu RAW dadurch aus, dass es Bilder komprimiert speichert und so kleinere Dateien ermöglicht. Darktable beherrscht die Umwandlung der Rohdaten in andere Formate. Korrekturen an Weißabgleich, Schärfe, Helligkeit oder Farben sind weitere Beispiele für die Funktionsvielfalt der Anwendung.

Als Geheimtipp gilt Picasa. Nicht nur Belichtungskorrekturen, Farbanpassungen oder Ausrichtungen lassen sich damit zügig vornehmen, erklärt Reinhardt. Die Gratis-Software hilft auch bei der Verwaltung und Veröffentlichung von Bildern.

Wer bereit ist, Geld für eine Bildbearbeitung zu investieren, für den kommt Adobe Lightroom in Frage. „Der Funktionsumfang erstreckt sich von schnellen Korrekturmöglichkeiten für Belichtung, Farbtemperatur und Schärfe bis hin zu aufwändigeren Verbesserungen wie Teiltonung und Bereichsreparaturen“, erklärt Moritz Wanke von „Chip“. Die Anwendung ist nur im Abo erhältlich und kostet monatlich knapp 12 Euro. Ein Nachteil dieses Modells: Wer das Abo beendet, kann das Programm nicht mehr nutzen.

Alternativen sind Skylum Luminar und Affinity Photo, die regulär per Einmalzahlung zu haben sind – für 55 und 70 Euro. Als Tipp für Besitzer von Fujifilm- oder Sony-Kameras, die im RAW-Format fotografieren, nennt Wanke das kostenlose Capture One Express, mit dem Nutzer Dateien bearbeiten und etwa als JPEG speichern können.

Bei der Bearbeitung von Smartphone-Bildern sind Filter beliebt, die schnell über die Fotos gelegt werden können, um diesen die gewünschte Farbstimmung zu verleihen. Die Aufnahmen können dann wirken, als seien sie mit einer Analogkamera geschossen. Die App Afterlight etwa bietet insgesamt 59 Optionen, Bilder entsprechend zu tönen. „Wenn man Bilder für einen besondere Gestaltung mit einer Textur versehen will, ist Afterlight die richtige App“, sagt Peter Nonhoff-Arps vom Magazin „c‘t-Fotografie“. In der Basisversion kostenlos erhältlich, können Anwender mit In-App-Käufen Zusatzfunktionen freischalten.

Wer mehr an den Farbtönen und Feinheiten eines Fotos arbeiten will, für den könnte die Gratis-App Snapseed mit ihren insgesamt 29 Werkzeugen lohnen. Sie erlaube es, Aufnahmen inklusive perspektivischer Verzerrung zuzuschneiden und Bildstörungen zu beheben, erklärt Nonhoff-Arps. Auch Effekte von Hochkontrast bis zum sogenannten Tilt-Shift, das bewirken soll, dass die Motive aussehen wie Miniaturen, beherrsche Snapseed.

Selfie-Enthusiasten können mit Airbrush einiges an ihren Porträts korrigieren. Ob Falten und Augenringe entfernen oder Zähne weißen – die App bietet entsprechende Funktionen. „Außerdem lässt sich ein sehr guter Bokeh-Effekt kreieren“, sagt André Reinhardt. Dabei wird der Hintergrund etwa bei Porträts unscharf.

Die App Bildgröße – Fotos verkleinern richtet sich an Nutzer, die das Format eines Fotos ändern wollen, sagt Reinhardt. Die Anwendung könne zudem Dateien verkleinern. Für Briefe und andere DIN-Formate hat die App Voreinstellungen parat.

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