Druck für Platzhirsche Vierter Teilnehmer mischt bei 5G-Versteigerung mit

Montabaur · Die großen Mobilfunk-Netzbetreiber bekommen bei der anstehenden Versteigerung von 5G-Lizenzen neue Konkurrenz. United Internet werde mit seiner Tochterfirma 1&1 Drillisch an der Auktion teilnehmen, teilte der Telekommunikationskonzern mit.

Das Unternehmen, das bislang kein eigenes Mobilfunknetz betrieben hat, wolle sich damit als vierter Netzbetreiber neben Vodafone, der Deutschen Telekom und Telefónica in Deutschland etablieren, erklärte United Internet-Geschäftsführer Ralph Dommermuth.

5G ist die Bezeichnung für einen Mobilfunkstandard, der sich derzeit noch in der Entwicklung befindet. Dieser soll einen noch schnelleren Datenaustausch ermöglichen als die bereits etablierten Standards LTE (4G) und UMTS (3G). Die neue Technologie soll außerdem kostengünstiger und energiesparender werden. Die ersten 5G-Netze sollen nicht vor 2020 in Betrieb gehen.

Die Lizenzen, die es Netzbetreibern erlauben, in Deutschland 5G-Frequenzen zu verwenden, vergibt die Bundesnetzagentur. Da lediglich drei Frequenzen den neuen Mobilfunkstandard nutzen sollen, hat die Agentur entschlossen, diese zu versteigern. Am 25. Januar endete die Anmeldefrist zur Auktion.

Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen wertete die Pläne von United Internet positiv. „Der Einstieg eines vierten Netzbetreibers ist eine gute Nachricht für Endkunden“, sagt der Professor für Unternehmens- und Technologieplanung. Bisher sei der Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunkmarkt relativ schwach, was im Vergleich zu anderen Ländern zu hohen Preisen und mäßiger Leistung führe. In Österreich etwa sei der Mobilfunk günstiger und besser.

Dass dies in Deutschland anders sei, liege daran, dass die drei großen Netzbetreiber den Markt dominierten, ohne sich dabei stark in die Quere zu kommen. United Internet jedoch würde mit seinem Niedrigpreis-Kurs die Platzhirsche auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt gewaltig unter Druck setzen, meint Gerpott.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort