Studentenwerk fordert Bafög-Mittel für Wohnheime und Mensen

Berlin/Jena · Das Deutsche Studentenwerk fordert von den Bundesländern, einen Teil der freiwerdenden Bafög-Gelder den Studentenwerken zur Verfügung zu stellen. Damit soll etwa in neue Wohnheimplätze und Mensen investiert werden. Das Bafög selbst müsse außerdem regelmäßiger erhöht werden.

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) fordert von den Bundesländern nach deren Milliarden-Entlastung beim Bafög eine spürbare finanzielle Stärkung der Hochschulen. "Es gibt zwei Möglichkeiten, beide sind wichtig: Zum einen bessere Lehrbedingungen über die Ausstattung der Hochschulen. Zum anderen eine bessere soziale Infrastruktur - also Investitionen in Mensen und Wohnheime sowie ihren laufenden Betrieb", sagte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde.

Die Länder hatten nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) bisher 35 Prozent der Kosten getragen. Sie werden nach einer Vereinbarung mit dem Bund vom Dezember 2014 nun um knapp 1,2 Milliarden Euro entlastet. In Wohnheimen und Mensen deutscher Universitäts-Standorte gebe es einen massiven Investitionsstau, beklagte Meyer auf der Heyde.

Mit den jüngsten Hochschulpakten von Bund und Ländern sei viel Geld in neue Studienplätze geflossen, "während in der sozialen Infrastruktur kaum etwas passiert ist". So seien bundesweit rund 25 000 zusätzliche Wohnheimplätze erforderlich, und in den Mensa-Betrieben der Hochschulen müssten zusätzlich mindestens 200 Millionen Euro jährlich investiert werden.

Bei der Jahresversammlung der Bafög-Verantwortlichen in Jena bekräftigte der DSW-Generalsekretär zudem die Forderung nach einer regelmäßigen Bafög-Anpassung an die Einkommensentwicklung im Zeitraum von zwei Jahren. Zum Wintersemester 2016 soll die Leistung erstmals seit sechs Jahren wieder erhöht werden. Da fast 70 Prozent der Studenten zwei Semester länger als die Regelstudienzeit benötigen, müsse die Bafög-Zahlung zudem um diese beiden Semester verlängert werden.

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