Tore für den Vater

Neunkirchen. "Die Stimmung ist im Moment super. Wenn man so oft gewinnt, ist das ja klar", sagt Matthias Krauß. Der Spieler des Fußball-Oberligisten Borussia Neunkirchen hat proportional zum Aufwärtstrend seiner Mannschaft auch einen persönlichen. In den vergangenen drei Spielen erzielte der 20-Jährige drei Tore

 Matthias Krauß (rechts) hat inzwischen seinen Platz im Borussensturm in der Oberliga gefunden. Foto: Thomas Burgardt

Matthias Krauß (rechts) hat inzwischen seinen Platz im Borussensturm in der Oberliga gefunden. Foto: Thomas Burgardt

Neunkirchen. "Die Stimmung ist im Moment super. Wenn man so oft gewinnt, ist das ja klar", sagt Matthias Krauß. Der Spieler des Fußball-Oberligisten Borussia Neunkirchen hat proportional zum Aufwärtstrend seiner Mannschaft auch einen persönlichen. In den vergangenen drei Spielen erzielte der 20-Jährige drei Tore. Ob er und die Borussia ihre Trends am Samstag fortsetzen können, ist von der Bespielbarkeit des Platzes vom SC Halberg Brebach abhängig, bei dem Neunkirchen um 14.30 Uhr gastiert.

Matthias Krauß, der vor der Saison als Torschützenkönig der Saarlandliga (33 Treffer) vom SV Rot-Weiß Hasborn in die Oberliga wechselte, hat bisher in allen Spielen mitgewirkt. Nur vor dem Heimspiel gegen den FSV Salmrohr (0:3) vor sechs Wochen saß er zu Beginn auf der Bank, nachdem er bis auf zwei Mal (79. und 89. Minute ausgewechselt) immer durchspielen durfte. "Ich denke, dass das der genau richtige taktische Zug vom Trainer war, damit ich mich im Training noch mehr Gas gebe", meint Krauß rückblickend, "Seitdem spiele ich umso besser und habe jetzt meine Treffsicherheit hoffentlich wieder zurückgewonnen." Auch, weil es an dieser bei der Borussia mangelte, verpflichtete der Verein mit Amodou Abdullei einen weiteren Stürmer und Krauß rückte auf die Außenposition: "Der Trainer hat mir gleich versichert, dass die Verpflichtung gut für mich ist, weil Amodou Räume schaffen kann, um meine Schnelligkeit auszuspielen", sagt Krauß und ergänzt: "Ich hatte nie Angst um meinen Platz, doch als er kam, habe ich mich vielleicht noch ein wenig mehr reingekniet."

Das hat er sich auch früher schon in der Jugend des SV Holz, wo er im Alter von zweieinhalb Jahren mit dem Fußballspielen anfing und lange von seinem Vater Volker trainiert wurde. Nach Gastspielen beim VfB Hüttigweiler und beim SC Gresaubach wechselte er in die A-Jugend des SV Hasborn. "Mein Vater durfte früher selbst nicht Fußball spielen, war aber immer schon ein großer Fan gewesen. Durch ihn habe ich angefangen und wegen ihm bin ich so gut geworden", erklärt Krauß. Auch seine größte Stärke hat er vom Vater geerbt: "Er war früher auch schon immer sehr schnell. Ich habe die Schnelligkeit nie trainiert, sie war einfach da", weiß Krauß, der seine Stärke ebenso gut kennt, wie eine Schwäche: "Vorm Tor mache ich mir manchmal zu viele Gedanken", reflektiert Krauß, der sich bei der Polizei beworben hat und derzeit Philosophie und katholische Theologie studiert.

An wen er am Samstag denkt, wenn er seinen Aufwärtstrend mit einem Tor fortsetzen könnte, weiß er jetzt schon: an seinen Vater, der sich wegen einer Krebserkrankung im Moment nicht die Spiele seines Sohnes anschauen kann. "Ich will für ihn treffen, das hilft ihm", sagt er. zen

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