Elf deutsche Städte wollen auf "Weltkarte des Fußballs"

Frankfurt. 1000 Tage vor dem Anpfiff wird heute mit der Verkündung der Spielorte im Bundeskanzleramt in Berlin der Countdown für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 in Deutschland eingeläutet. "Wir spüren die gleiche Vorfreude wie 2006

Frankfurt. 1000 Tage vor dem Anpfiff wird heute mit der Verkündung der Spielorte im Bundeskanzleramt in Berlin der Countdown für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 in Deutschland eingeläutet. "Wir spüren die gleiche Vorfreude wie 2006. Überall wurden rote Teppiche aus irgendwelchen Ecken geholt", sagt Wolfgang Niersbach, Generalsekretär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), und betont angesichts der elf Bewerber-Städte: "Wir stehen vor einer sehr schweren Entscheidung." Bundeskanzlerin Angela Merkel ist heute Gast bei der Bekanntgabe, die von der ARD (15.10 Uhr) übertragen wird. DFB-Präsident Theo sagt: "Das Ziel ist, Weltmeister im eigenen Land zu werden." Er verweist auf den Ehrgeiz der Bundestrainerin: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Silvia Neid Jürgen Klinsmann nachstehen will." Praktisch gesetzt für das Eröffnungsspiel am 26. Juni 2011 ist Berlin. Das Endspiel soll am 17. Juli in Frankfurt ausgetragen werden. Außerdem bewerben sich Augsburg, Bochum, Bielefeld, Dresden, Leverkusen, Magdeburg, Mönchengladbach, Sinsheim und Wolfsburg. Favorisiert für das Turnier mit 16 Teilnehmern und 32 Spielen wird vom DFB eine Lösung mit acht Stadien. Nach einer Sondersitzung des DFB-Präsidiums gestern muss die Fifa heute entscheiden. Bei der WM 2007 in China wurde in fünf Stadien gespielt, bei der 2003 in den USA in sechs. Kriterien für die Auswahl der deutschen Städte sind die regionale Verteilung, Bezug zum Frauenfußball und Infrastruktur. Vor allem jene Städte, die bei der Männer-WM 2006 leer ausgegangen sind, wollen nun auf die "Weltkarte des Fußballs": Augsburg zum Beispiel, das als einziger bayerischer Bewerber gute Karten hat. Dresden, das durch Fan-Ausschreitungen Negativ-Schlagzeilen geschrieben hat, will sein Image aufbessern und hat offenbar Vorteile gegenüber Magdeburg. In Sinsheim baut Milliardär Dietmar Hopp für 60 Millionen dem Männer-Bundesligisten 1899 Hoffenheim ein neues Stadion - und Ralf Zwanziger, Sohn des DFB-Präsidenten, ist dort für den Frauenfußball verantwortlich. Die elf Kandidaten mussten einen Stadion-Mietvertrag und eine so genannte Host-City-Vereinbarung unterschreiben, in der sich die Gastgeber zum Volonteer-Programm und zu einer Fanmeile verpflichteten. Dafür erhalten die Ausrichter zehn Prozent aus den Einnahmen der Eintrittskarten. Für volle Stadien müssen DFB und Gastgeber-Städte trommeln: Im Gegensatz zum "Sommermärchen" 2006 ist die Frauen-WM kein Selbstläufer. Eine Million Eintrittskarten gehen in den Verkauf. 2006 waren es bei der doppelten Anzahl von Spielen in zwölf Stadien drei Millionen. Der Ticketverkauf startet 2009. Die Auslosung der Gruppen ist im Dezember 2010. Das Organisationskomitee unter Präsidentin Steffi Jones verfügt über einen Etat zwischen 50 und 55 Millionen Euro, der durch die Ticket-Einnahmen und Sponsoren abgedeckt werden soll. dpa

Auf einen BlickElf Bewerber für die Frauen-WM 2011:Augsburg: Impuls Arena, 25 579 Zuschauer, Neubau für 45 Millionen Euro, Erweiterung auf 49 000 Besucher für 25 Millionen. Berlin: Olympia-Stadion, 74 244 Zuschauer. Bielefeld: Schüco-Arena, 28 000 Zuschauer. Bochum: Rewirpower-Stadion, 23 000 Zuschauer. Dresden: Rudolf-Harbig-Stadion, 27 190 Zuschauer, Neubau für 42 Millionen Euro. Frankfurt: Commerzbank-Arena, 49 240 Zuschauer. Leverkusen: Bay-Arena, 30 000 Zuschauer, Neubau für 54 Millionen Euro. Magdeburg: Stadion Magdeburg, 27 000 Zuschauer. Mönchengladbach: Borussia-Park, 46 297 Zuschauer. Sinsheim: Rhein-Neckar-Arena, 25 641 Zuschauer, Neubau für 60 Millionen. Wolfsburg: Volkswagen Arena: 25 361 Zuschauer. dpa

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