DSV wird nach Debakel bei Olympia "nicht nach einem Guru suchen"

London. Britta Steffen kletterte als Erste aus dem Pool, gratulierte ihrer Nachfolgerin Ranomi Kromowidjojo (Niederlande) und verließ ohne Blick zurück das "Aquatics Centre". Platz vier über 50 Meter Freistil. 2008 in Peking hatte sie über die Strecke Gold geholt

London. Britta Steffen kletterte als Erste aus dem Pool, gratulierte ihrer Nachfolgerin Ranomi Kromowidjojo (Niederlande) und verließ ohne Blick zurück das "Aquatics Centre". Platz vier über 50 Meter Freistil. 2008 in Peking hatte sie über die Strecke Gold geholt. Nun war die letzte Hoffnung auf eine Olympia-Medaille in London dahin - für Steffen und den Deutschen Schwimm-Verband (DSV). Auch die 4x100-Lagenstaffel der Männer (Sechster) und Steffen Deibler über 100 Meter Schmetterling (Vierter) schafften es am Wochenende nicht aufs Treppchen. Keine Medaille - das gab's zuletzt 1932 in Los Angeles.Der deutsche Schwimmsport ist in der Tiefe versunken. Die Verantwortlichen werden Strukturen auf den Prüfstand stellen, persönliche Konsequenzen wird es nicht geben. "Wir werden nicht nach einem Guru suchen", sagte Präsidentin Christa Thiel. Dabei wird Kritik immer lauter. Ex-Schwimmer Roland Matthes, viermaliger Olympiasieger, wünscht sich "eine Art Diktator, der die Linie vorgibt". Henning Lambertz, Trainer der SG Essen, schimpft: "Wir trainieren zu wenig, wir trainieren nicht hart genug." DSV-Leistungssportdirektor Lutz Buschkow sieht zumindest einige Athleten, "die Hoffnung schnuppern lassen" - wie die Brüder Steffen und Markus Deibler (Achter über 200 Meter Lagen), die in London zumindest mit beherzten Leistungen überzeugt haben. dapd

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