Regionalliga Krachende Niederlage für FC Homburg bei Heimspiel gegen Mainz II

Homburg · Im Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des FSV Mainz 05 II musste sich der FC Homburg am Freitagabend geschlagen geben. Die krachende Niederlage zeichnete sich schon früh ab.

Regionalliga: Niederlage für FC Homburg bei Heimspiel gegen Mainz II
Foto: IMAGO/Fussball-News Saarland/IMAGO/Sebastian Bach

Den Regionalliga-Fußballern des FC Homburg klebt aktuell das Pech an den Sohlen: Am Freitagabend mussten sich die Grün-Weißen im Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des FSV Mainz 05 II mit 0:3 (0:1) geschlagen geben.

Die dritte Homburger Niederlage in Folge in einem Spitzenspiel der Liga zeichnete sich bereits früh ab, denn schon nach nicht mal drei Minuten sah FCH-Verteidiger Michael Heilige nach einer Notbremse die rote Karte (3. Minute). Trotz Unterzahl kamen die Gastgeber in der Folge zu ihren Chancen; im Gegensatz zu den gnadenlos effektiven Mainzern fehlte den Grün-Weißen aber einfach auch das nötige Glück im Abschluss. David Hummel trat aus fünf Metern über den Ball, Philipp Hoffmann traf den Innenpfosten, während die Gäste im degradierten Bundesliga-Profi Delano Burgzorg den überragenden Akteur stellten. Der Niederländer traf vor der Pause zum 0:1 (25.) und legte nach der Pause das vorentscheidende zweite Tor nach (54.). David Mamutovic erzielte den für Homburg ernüchternden 0:3-Endstand (67.).

Nach nur einem Punkt aus vier Partien geht die Talfahrt des FCH weiter. Der bisherige Tabellendritte musste neben Mainz auch Kickers Offenbach vorbeiziehen lassen, das dem bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer SSV Ulm am Freitagabend die erste Saisonniederlage beibrachte. Als aktueller fünfter liegt der FCH damit weiter acht Punkte hinter der Spitze.

Homburgs Trainer Timo Wenzel änderte seine Startformation gegenüber der jüngsten 1:3-Auswärtsniederlage im Verfolgerduell beim TSV Steinbach Haiger auf drei Positionen. Nach den zuletzt eher bescheidenen Offensivleistungen der Grün-Weißen mussten Markus Mendler und Thomas Gösweiner diesmal mit der Bank Vorlieb nehmen, wo sich auch Toptorjäger Fabian Eisele, der wie Gösweiner bisher sechs Mal getroffen hat, erneut wiederfand. Stattdessen erhielt im nächsten Topspiel des Tabellendritten Homburg gegen den -vierten aus Mainz Arman Ardestani als neue Offensivkraft eine Chance. Neu in die Mannschaft rückten zudem der zuletzt krank vermisste Topneuzugang Fanol Perdedaj und José Matuwila, der nach seiner Gelb-Rot-Sperre für Lukas Hoffmann im Abwehrzentrum an der Seite von Michael Heilig begann. Im Tor vertraute Wenzel diesmal erneut auf David Salfeld, Krystian Wozniak nahm auf der Bank Platz. In vorderster Front durfte David Hummel stürmen.

Nach einem Schweigemoment für die unlängst verstorbenen langjährigen FCH-Vereinsmitglieder Werner Beringer und Karl-Heinz „Brieder“ Weyand begann die Partie mit einem frühen Schock für die Heimelf. Der Mainzer Kaito Mizuta behauptete sich im Mittelfeld stark im Zweikampf gegen Matuwila, spielte die Kugel perfekt in den Lauf von Angreifer Delano Burgzorg, der nach einem eindeutigen Griff von Heilig ans Trikot zu Boden ging – klare Notbremse des Homburger Verteidigers und folgerichtig die frühe Rote Karte durch Schiedsrichter Felix Prigan (3. Minute). Damit waren allen taktischen Vorhaben der Grün-Weißen sofort über den Haufen geworfen. Mainz übernahm fortan klar die Spielregie. Homburg zog sich mit einem Mann weniger zurück und lauerte auf schnelle Gegenstöße – und kam auf diesem Weg nach einer guten Viertelstunde zum ersten Hochkaräter. Joel Gerezgiher setzte mit seinem Steilpass Philipp Hoffmann über rechts in Szene. Die flache Hereingabe des Flügelspielers kam perfekt in die Mitte, doch Hummel brachte das Kunststück fertig, aus fünf Metern am Ball vorbeizusemmeln (17.) – den muss er eigentlich machen.

Stattdessen waren es kurz darauf die Mainzer, die das erste Tor vorlegten: Schiedsrichter Prigan ließ im Mittelfeld nach einem Griff von Gäste-Kapitän Behadil Sabani gegen den Körper von Gerezgiher weiterlaufen, der Ball kam links in den Strafraum zu Burgzorg, der von FCH-Kapitän Mart Ristl nicht wirklich angegriffen wurde – und mit seinem flachen Kullerball am auf dem falschen Fuß erwischten Salfeld vorbei ins rechte Eck zum 0:1 vollendete (25.). Nachdem sich kurz zuvor bereits Ardestani Gelb abgeholt hatte (23.), ereilte auch Luca Plattenhardt dieses Schicksal (31.) – in der ersten halben Stunde lief so ziemlich alles gegen die Gastgeber. Nach einer Mainzer Ecke bewahrte Salfeld Homburg mit seiner Parade gegen einen Kopfball von Maurice Trapp vor dem 0:2 (38.).

Die Heimelf tat sich in Unterzahl nach vorne hin schwer und konnte auch einige Standards nicht dazu nutzen, eigene Chancen zu kreieren – ehe sich auf einmal doch die Riesenchance zum Ausgleich ergab. Matuwila eroberte im Mittelfeld stark den Ball, über Gerezgiher kam die Kugel zu Hummel, der sich per Körpertäuschung vor dem Strafraum Platz verschaffte, rechts im Strafraum Philipp Hoffmann mitnahm, dessen trockener Schuss aufs kurze Eck vom Innenpfosten zurück ins Feld sprang (43.) – der Fußballgott war an diesem Abend bis dato definitiv kein Homburger. Es hätte eigentlich bestens zum unglücklichen Verlauf gepasst, hätte David Mamutovic mit der letzten Aktion der ersten Hälfte auf 0:2 gestellt, der Mainzer traf freistehend links im Strafraum aber nur das Außennetz (46.).

Zur zweiten Halbzeit reagierte Wenzel, brachte Eisele und Philipp Schuck für Ardestani und Hummel. Sekunden nach Wiederbeginn marschierte Burgzorg über links Richtung Homburger Tor, der folgende Pass auf Mizuta der im Strafraum freistehend lauerte, konnte aber unterbunden werden (46.). Gegenüber setzte FCH-Kapitän Ristl einen Fernschuss aus gut 20 Metern nur knapp links am Tor vorbei (47.) – gefolgt vom vorentscheidenden Nackenschlag für die Grün-Weißen. Nach einer zumindest grenzwertigen Mainzer Balleroberung im Mittelfeld steckte Mizuta gedankenschnell durch in den Strafraum, wo Burgzorg zur Stelle war, die Kugel rechts an Salfeld vorbeilegte und souverän zum 0:2 vollendete (54.). Den jungen Niederländer, der aus disziplinarischen Gründen aus dem Bundesliga-Kader gestrichen wurde, bekamen die Homburger einfach nicht in den Griff.

Während für die Mainzer die „Unterstützung von oben“ letztlich ein entscheidender Faktor war, klebte den Gastgebern, denen man das Bemühen in Unterzahl nicht absprechen konnte, weiter das Pech an den Füßen. Nach einer Ecke köpfte Eisele den Ball am zweiten Pfosten wieder in die Mitte, wo Philipp Hoffmann das Spielgerät aus kürzester Distanz aber nicht richtig erwischte – die dritte ganz dicke Chance, doch wieder nix (59.). Stattdessen machten die Gäste kurz darauf den Deckel drauf, nachdem Burgzorg die Möglichkeit dazu noch verpasst hatte (66.): Mamutovic wurde am Strafraumrand nicht energisch gestört und setzte die Kugel präzise ins rechte untere Eck – 0:3 (67.). Gegenüber prüfte Hoffmann FSV-Torwart Lasse Rieß mit seinem Schlenzer aus halblinker Position, die der Gäste-Keeper zur Ecke abwehrte (68.). Im Anschluss verließ Homburg-Schreck Burgzorg das Feld (71.), auch Wenzel reagierte nochmal, brachte Tim Steinmetz und Nico Theisinger für Luca Plattenhardt und Hoffmann (71.). Die letzten Minuten spielten die Gäste im Gefühl des sicheren Sieges problemlos runter.

Nach der dritten Topspiel-Niederlage in Folge reist der FC Homburg am Samstag kommender Woche zum Gastspiel beim Bahlinger SC (14 Uhr), der am Freitag parallel eine klare Niederlage bei der TSG Balingen hinnehmen musste.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort