Fußball-Bundesliga Ein besonderes Treffen mit der Ex

Leipzig · Julian Nagelsmann spielt mit RB Leipzig erstmals gegen seinen langjährigen früheren Verein TSG Hoffenheim.

 Trainer Julian Nagelsmann spielt mit RB Leipzig in der Bundesliga ganz oben mit. Am Samstag geht es für ihn nun erstmals gegen seinen alten Verein.

Trainer Julian Nagelsmann spielt mit RB Leipzig in der Bundesliga ganz oben mit. Am Samstag geht es für ihn nun erstmals gegen seinen alten Verein.

Foto: dpa/Jan Woitas

Julian Nagelsmann nahm noch einen kleinen Schluck aus der Dose, auf die wenig überraschende Frage gab er dann eine ebensowenig überraschende Antwort. „Es wird natürlich ein besonderes Spiel“, sagte der Trainer von RB Leipzig, der seinem Ex-Club TSG Hoffenheim vor dem ersten Wiedersehen aber jegliche Hoffnungen auf Geschenke raubte: „Wir wollen den gleichen Ertrag wie zuletzt.“

Vor der Partie am 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) hat Nagelsmann mit seinem neuen Arbeitgeber vier Punktspiele in Folge gewonnen. Die Fortsetzung der Serie hält der 32-Jährige für realistisch – nicht zuletzt wegen seiner langjährigen Vergangenheit im Kraichgau. „Dass ich die Jungs und ihre Stärken und Schwächen kenne“, sagte Nagelsmann, „kann ein Vorteil sein“.

Neun Jahre hatte Nagelsmann in Hoffenheim gearbeitet, nach den wertvollen Erfahrungen im Nachwuchsbereich feierte er 2016 dort auch sein Debüt als Profitrainer. Der Startpunkt einer rasanten Karriere und längst nicht der einzige Grund, warum sich der Senkrechtstarter unter den Trainern gerne an die damalige Zeit zurückerinnert.

So berichtete Nagelsmann beispielsweise von den Ritualen vor den Pressekonferenzen und verriet, dass ihm „hier in Leipzig der Süßigkeitenschrank fehlt“ aus dem er sich „das eine oder andere Nimm zwei gegönnt“ hatte. Und natürlich vermisst Nagelsmann auch seine alten Weggefährten. „Ich freue mich, viele bekannte Gesichter wiederzusehen“, sagte Nagelsmann und meinte damit zwar nicht nur seine ehemaligen Schützlinge, vor allem auf deren Leistung ist er aber gespannt: „Die werden sich gegen ihren alten Trainer sicher richtig reinhauen.“

Nagelsmann trifft allerdings nicht nur auf vertraute Spieler. Auch seinen Nachfolger Alfred Schreuder kennt der Leipziger Trainer bestens, von Februar 2016 assistierte der Niederländer knapp zwei Jahre lang dem „Chef“ Nagelsmann. Und diese Zeit hat offenbar einen derart bleibenden Eindruck hinterlassen, dass Schreuder von Nagelsmann als „Hardliner“ eingestuft wird.

„Einmal hat er Niklas Süle vor versammelter Mannschaft zusammengefaltet, dass es gekracht hat. Ich glaube, er spricht mit seinen Spielern härter als ich“, sagte Nagelsmann, dessen Hoffenheimer Auswärtsrekord von drei Siegen nacheinander wackelt. Sollten die Leipziger verlieren, hätte die TSG nämlich vier Mal in Serie auf des Gegners Platz gewonnen.

Nagelsmann und sein Team wollen das verhindern – primär natürlich nicht wegen des drohenden Verlusts der Bestmarke. Den Leipzigern winkt mit dem fünften Erfolg nacheinander schließlich die Tabellenführung, ein Patzer des Spitzenreiters Mönchengladbach gegen Bayern München vorausgesetzt. „Eine Tabellenführung zum jetzigen Zeitpunkt wäre aber nicht so reizvoll wie am 34. Spieltag oben zu stehen. Um das am Ende zu erreichen, sind die drei Punkte gegen Hoffenheim ganz wichtig“, sagte Nagelsmann. Dann nahm er noch einen letzten Schluck aus der Dose – und verließ voller Vorfreude das Podium.

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