Stadt zahlt fürs Koi Kombibad bekommt eine Kletterwand

Homburg · Das Koi soll durch eine Investition von 265 000 Euro attraktiver werden. Die Stadt legt auch für Verluste weiter drauf: Für 2017 zahlt sie voraussichtlich 475 000 Euro zusätzlich, die Hälfte wurde bereits überwiesen.

 Die Stadt Homburg investiert in ihr Kombibad, unter anderem soll eine Kletterwand gebaut werden. Zudem soll das Kleinkindbecken aufgewertet werden. Kosten soll das insgesamt 265 000 Euro, 200 000 Euro davon zahlt die Stadt. Das Koi war im Dezember 2014 eröffnet worden (unser Bild).

Die Stadt Homburg investiert in ihr Kombibad, unter anderem soll eine Kletterwand gebaut werden. Zudem soll das Kleinkindbecken aufgewertet werden. Kosten soll das insgesamt 265 000 Euro, 200 000 Euro davon zahlt die Stadt. Das Koi war im Dezember 2014 eröffnet worden (unser Bild).

Foto: Thorsten Wolf

Die Stadt Homburg wird in das Kombibad Koi weiter investieren: insgesamt 265 000 Euro sollen fließen, damit das ursprünglich rein funktional angelegte Bad attraktiver wird. Vor allem Jugendliche und Familien hat man im Blick. Das hat Stadtpressesprecher Jürgen Krut hoff bestätigt. 200 000 Euro übernimmt die Stadt über ihre Bäder Gesellschaft, eine eigene Tochter, 65 000 Euro zahle der Betreiber. Die Arbeiten sollen sofort umgesetzt werden.

Geplant ist eine kleine Kletterwand, an der keine Seile oder Gurte zur Sicherung benutzt werden, das so genannte Bouldern. Diese soll in der Nähe des Sprungturms platziert werden, so dass Kletternde ins Wasser abspringen können. Weiter soll das Kleinkindbecken durch diverse Spielemente aufgewertet werden. Vorgesehen sind Fischfiguren, die wie Springbrunnen auf Knopfdruck Wasser spritzen. Zudem sollen Pflanzinseln, Sitzgelegenheiten- und ecken das Bad ergänzen. Auch eine kleinere Investition in die Sauna sei geplant.

Eine große Rutsche soll dagegen nicht gebaut werden, so Kruthoff. Diese wäre fünf- bis sechsmal so teuer wie das, was jetzt umgesetzt werden soll, sagte er. Über eine neue Rutschbahn für das Koi war seit Monaten in der Stadt spekuliert worden. Gekostet hätte so etwas nach Expertenschätzungen vermutlich mindestens 1,2 Millionen Euro.

Neben den Investitionen wird aller Voraussicht nach noch weiteres Geld an das Kombibad fließen (wir berichteten). Dazu muss allerdings noch der Stadtrat in seiner Sitzung am 19. Oktober seine Zustimmung geben. Erst vor ein paar Monaten hatte die Stadt die drohende Insolvenz des Bades abgewendet. Der Stadtrat hatte im April beschlossen, das Netto-Defizit von 2016 auszugleichen und die Hälfte des Defizits von 2017 abzudecken. Im Herbst sollte, so hieß es, über eine mögliche weitere Zahlung entschieden werden. Zugleich wollte man aber auch stärker kontrollieren. Es geht um weitere 237 500 Euro und damit 475 000 Euro insgesamt für dieses Jahr, so Kruthoff. Das Geld fließt letztlich über die Homburger Parkhaus und Stadtbus Gesellschaft (HPS) ins Bad – die Bädergesellschaft ist wiederum deren Tochter. Bedenken, dass sich etwa die Strom- und Wasserpreise für Stadtwerke-Kunden erhöhen könnten, hatte OB Schneidewind im Frühjahr zurückgewiesen. Zum Hintergrund: Die Stadtwerke schütten jährlich ihren Gewinn an die stadteigene HPS aus. Die Stadtwerke-Gewinne reichten derzeit „allemal aus, um das Defizit“ auszugleichen, so der OB im April.

Der Haupt- und Finanausschuss habe nun aktuell eine Empfehlung in den Stadtrat gegeben, die zweite Zahlung zu leisten, wie Kruthoff weiter informierte.

Auch das mit der Überprüfung der Zahlen beauftragte Beratungsunternehmen habe in seinem Bericht über das erste Halbjahr 2017 bestätigt, dass im Bad „ordentlich gewirtschaftet“ werde. Für die nächsten Jahre sei absehbar, dass unter Umständen vergleichbare Zusatz-Summen benötigt werden könnten, sagte Kruthoff. Allerdings wolle Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind dies derzeit nicht vertraglich bereits pauschal zu dem dazurechnen, was die Stadt ohnehin bereits zahlt. Es soll in der Anfangszeit jedes Mal neu über die zusätzlichen Ausgleichszahlungen entschieden werden.

Rechne man verschiedene Positionen zusammen, es fließe etwa über die Miete auch wieder Geld zurück, dann unterstütze Homburg die Betreiber mit über 300 000 Euro jährlich. Dazu muss noch der Kredit abbezahlt werden: Zins und Tilgung schlagen hier nochmals mit etwa einer Million Euro pro Jahr zu Buche, so Kruthoff auf Anfrage.

Erneut ums Geld ging es in einem weiteren Punkt, der das Komibad betrifft. Bislang habe man angelehnt an das bisherige Vorgehen einen bestimmten Betrag für die Nutzung des Bades für Schul- und Vereinssport bezahlt. Das Koi berechne die dafür dann gesperrten Schwimmbahnen allerdings nach wirtschaftlichen Kriterien. Daraus folge, dass die Stadt für die Nutzung durch Schulen und Verein für 2015 und 2016 jeweils 25 000 Euro nachzahlen müsse. Der Kreis, der für die weiterführenden Schulen verantwortlich ist, rechne künftig eigenständig mit dem Koi ab.

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