Fotoclub sucht Räume für ein Museum

Freisen. "Tele" Freisen ist mit 236 Mitgliedern der größte Fotoclub in Südwestdeutschland. Preise auf nationaler wie auch internationaler Ebene gehören fast schon zum Alltag. Jetzt haben der Vorsitzende Franz-Rudolf Klos und seine Kollegen etwas nicht Alltägliches vor. Sie planen ein Foto-Museum

 Jede Menge historische Kameras gehören zum Fundus des Fotoclubs. Foto: Fotoclub Tele Freisen

Jede Menge historische Kameras gehören zum Fundus des Fotoclubs. Foto: Fotoclub Tele Freisen

Freisen. "Tele" Freisen ist mit 236 Mitgliedern der größte Fotoclub in Südwestdeutschland. Preise auf nationaler wie auch internationaler Ebene gehören fast schon zum Alltag. Jetzt haben der Vorsitzende Franz-Rudolf Klos und seine Kollegen etwas nicht Alltägliches vor. Sie planen ein Foto-Museum. Und sowohl Landrat Udo Recktenwald als auch Bürgermeister Wolfgang Alles haben signalisiert, das Vorhaben zu unterstützen.Größtes Problem ist dabei, die geeigneten Räume zu finden. Sie sollten relativ zentral sein und auch nicht zu klein. "Sobald die Räume zur Verfügung stehen, können wir loslegen", sagt Klos. Und Recktenwald macht Hoffnung: "Wir werden helfen, dass dieses Museum eine Heimat im Landkreis findet." Das müsse nicht zwangsläufig die Gemeinde Freisen sein, obwohl der Verein dort seinen Sitz hat. Schließlich kommen die Mitglieder aus dem gesamten St. Wendeler Land, aber auch aus Kaiserslautern, Idar-Oberstein, Trier oder gar Edenkoben. Allerdings hat auch Bürgermeister Alles ein Interesse daran, das Museum in Freisen zu verwirklichen.

Ausstellungsstücke wären schon jede Menge vorhanden. Denn diese gaben den Ausschlag für die Idee. Wie Klos erzählt, seien viele Bürger, die den Dachboden aufgeräumt oder eine Wohnung aufgelöst haben, auf ihn zugekommen. "Könnt ihr das gebrauchen?", war die Standardfrage. Gemeint waren alte Kameras oder Zubehör - zu schade zum Wegwerfen, aber für den Alltag nicht mehr zu gebrauchen.

Mittlerweile kamen auf diese Weise mehr als 80 Kameras zusammen. Die älteste stammt laut Klos aus dem Jahr 1890. Aber auch andere Profi-, Amateur- und Reprokameras sind schon im Fundus. "Wir können eine große Bandbreite bieten", erzählt der Tele-Vorsitzende. Und auch die ersten, ausgedienten Digitalkameras sind schon dabei. Hinzu kommen Vergrößerungsgeräte, eine Entwicklungs-Maschine, Fotopapier und Filme. "Ein Zehnjähriger kann doch heute nichts mehr mit Filmen anfangen", verdeutlicht Klos den schnellen Wandel von der analogen zur digitalen Fotografie.

Herzstück des Museums soll ein komplett eingerichtetes, funktionsfähiges Labor werden, in dem den Besuchern gezeigt werden kann, wie Schwarz-Weiß-Fotos entwickelt werden. Denn geht es nach den Wünschen von Klos, soll es ein "lebendiges Museum" werden. Mit Workshops und Ausstellungen - nicht nur vom Fotoclub "Tele". Das Museum, da ist er sich sicher, sei auch im Hinblick auf den Ferienpark am Bostalsee ein weiterer Baustein im touristischen Angebot. Schließlich gebe es weit und breit kein Museum dieser Art. Ob es schon zum 40. Geburtstag des Clubs im kommenden Jahr realisiert werden kann, steht in den Sternen. Aber vielleicht 2013, wenn der Fotoclub zum ersten Mal überhaupt die Bundesfotoschau ins Saarland holt.

Infos: Franz-Rudolf Klos, Tel. (0 68 57) 12 13; Wolfgang Ballof, Tel. (068 56) 10 55.

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