Täglich erleben 33.000 Fluggäste in Deutschland eine massive Verspätung

Berlin/Saarbrücken · Grüne fordern besseren Verbraucherschutz für Passagiere.

Von den rund 550.000 Passagieren, die täglich auf deutschen Flughäfen starten oder landen, müssen durchschnittlich 33.000 mit einer Verspätung von über 30 Minuten rechnen, 1.500 davon sogar mit mehr als drei Stunden Verzögerung. Das geht aus einer Statistik hervor, die die Bundestagsfraktion der Grünen für das Jahr 2012 ermittelt hat und über die die "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe) berichtet. Die Bundestagsfraktion der Grünen wertete Daten der niederländischen Firma "EU-Claim" für die vier größten deutschen Flughäfen Frankfurt, München, Düsseldorf und Berlin-Tegel aus. Demnach erfolgten dort im zurückliegenden Jahr 30.957 Starts (4,5 Prozent) mehr als 30 Minuten verspätet, weitere 1.245 Abflüge (0,2 Prozent) sogar um über drei Stunden. Den Negativrekord hält Düsseldorf mit 11,4 Prozent Startverspätungen. Bei den Landungen sind 6,8 Prozent der Maschinen mehr als 30 Minuten verspätet, weitere 0,3 Prozent sogar über drei Stunden. Hier verzeichnet Frankfurt mit insgesamt 8,6 Prozent Lande-Verspätungen überdurchschnittliche Werte. Hinzu kommt bei allen vier Flughäfen eine Quote von etwa 1,2 Prozent der Flüge, die ganz gestrichen werden. Unter den Fluggesellschaften fiel der Ferienflieger Condor negativ auf, weil jeder fünfte seiner Flüge in Frankfurt verspätet ankam, 2,8 Prozent sogar um mehr als drei Stunden.

Der Sprecher der Grünen für Tourismuspolitik, Markus Tressel, forderte eine Verbesserung des Verbraucherschutzes für Fluggäste. Nirgendwo gebe es eine so große Kluft zwischen Recht und Rechtsdurchsetzung wie in diesem Bereich. Angesichts der hohen Zahlen betroffener Kunden sollten die Fluggesellschaften eine gemeinsame Schlichtungsstelle einrichten und an allen großen Flughäfen ein Beratungsangebot bereitstellen, forderte Tressel. Strikt wandte der Grünen-Politiker sich gegen die Absicht der EU, eine finanzielle Entschädigung künftig erst nach fünf statt wie bisher nach drei Stunden Verspätung vorzuschreiben. Tressel forderte die Bundesregierung auf, dies zu verhindern.

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