Nacht der Lichter in der Alexanderskirche Meditatives Singen für den Frieden

Zweibrücken · Die ökumenische Tainzé-Andacht in der 18. Nacht der Lichter in der Alexanderskirche steht unter dem Motto „Suche den Frieden und jage ihm nach“. Vier Wochen lang proben rund 40 Interessierte dafür an jedem Dienstagabend in der Karlskirche.

 Mit Inbrust und Freude probt der Projektchort Taizé-Gesänge für die Nacht der Lichter.

Mit Inbrust und Freude probt der Projektchort Taizé-Gesänge für die Nacht der Lichter.

Foto: Cordula von Waldow

Dreistimmig im Kanon flutete das Lied „Da pacem cordium“ (Gib Frieden dem Herzen) die Kapelle der Karlskirche. „Das klingt so schön“, stellte Heike Sifft beglückt fest. Und noch etwas freut die Leiterin des Projektchors: Fast 40 Männer und Frauen zwischen 15 und über 70 Jahren übten auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde Zweibrücken-Mitte und der Allgemeinen Hospiz- und Palliativberatung AHPB Taizégesänge. „So viele waren es noch nie“, registriert sie einen spürbaren Zulauf quer durch alle Altersklassen.

Mit spürbarer Inbrunst und großer Begeisterung widmeten sie sich den mantraartigen deutschen, lateinischen und orthodoxen Gesängen in zwei, drei oder vier Stimmen. Zweimal im Jahr organisieren Pfarrer Günter Sifft und seine Frau bereits seit vielen Jahren die Nacht der Lichter in der Alexanderskirche. Nach dem Vorbild der Mönche in der französischen Stadt Taizé ist bei diesem besonderen Gottesdienst die spätgotischen Alexanderskirche ausschließlich von Kerzen erhellt. „Der Gottesdienst ist so schön“, sind sich Pauline Klein und Caroline Schönhofen einig. Die beiden 15-jährigen musikalischen Freundinnen haben schon mehrfach an den Vorbereitungsabenden dazu teilgenommen.

„Wer mitsingen möchte, braucht keine Vorbildung“, betonen Heike und Günter Sifft. Neben erfahrenen Chorsängern trauten sich zunehmend auch Menschen, die Freude an meditativen, spirituellen Gesängen haben, einfach mitzusingen. „Wir singen nicht in Chorformation bei einem Auftritt“, beruhigte Heike Sifft. Im Gottesdienst der „Nacht der Lichter“ sitzen die Sänger in der regelmäßig voll besetzten Alexanderskirche ganz verteilt unter der Gemeinde. Das Gemeinschaftserlebnis steht, wie bereits bei den Proben, ebenso im Mittelpunkt wie die Musik, die die Botschaften der Gesänge in positive Schwingungen überträgt und damit den gesamten Kirchenraum füllt. Vierstimmige Lieder und Gesänge im Kanon.

Auch die 18. „Nacht der Lichter“ am Sonntag, 17. Februar, um 18 Uhr, steht, wie ihre Vorgängerinnen, unter einem Motto. „Suche den Frieden und jage ihm nach“, thematisiert Günter Sifft in der Taizé-Andacht die Jahreslosung 2019. „Frieden ist nichts Statisches, das beweisen Ausbrüche von Gewalt und Hass auch im sogenannten Frieden jeden Tag“, erklärt der Geistliche. Dies gelte sowohl für persönliche Beziehungen, als auch für das erweiterte Umfeld bis hin zum Weltgeschehen. Es mache Sinn, Frieden nicht als selbstverständlich vorauszusetzen, sondern ihn als Prozess zu verstehen, der beständig abläuft. „Wir sind aufgefordert, Gelegenheiten zum Frieden zu suchen, diese zu nutzen und ihnen, wo nötig, auch nachzujagen“, interpretiert Günter Sifft. Dies bedeute vor allem: „Bewusstsein schaffen!“ Nur, wem es gelinge, Dinge, Gefühle, Taten, Worte zu verstehen und einzuordnen, werde Frieden finden. Lieder wie „Da pacem“ (Gib Frieden, Herr) werden in verschiedenen Sprachen gesungen, um damit den Frieden auf der Welt zu fördern. Die Gesänge stehen bei der Taizé-Andacht im Mittelpunkt.

Auch in diesem Jahr wollen die Kirchengemeinde und der AHPB wieder eine Fahrt nach Taizé organisieren. Termin: 31. Juli bis 4. August. Infos und Anmeldung bei Pfarrer Günter Sifft, Telefon (0 63 32) 98 11 98 oder per E-Mail: guenter.sifft@evkirchepfalz.de.

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