Pariser Schicksalsquartett

Saarbrücken. Wie Gefangene des Schicksals ließ Regisseur Jean-Pierre Melville seine einsamen Helden durch die Welt wandeln - in keinem Film so einsam wie in "Der eiskalte Engel", dem bekanntesten Film des Franzosen (1917-1973)

Saarbrücken. Wie Gefangene des Schicksals ließ Regisseur Jean-Pierre Melville seine einsamen Helden durch die Welt wandeln - in keinem Film so einsam wie in "Der eiskalte Engel", dem bekanntesten Film des Franzosen (1917-1973). Ein anderer seiner kühlen, strengen Krimis - "Vier im roten Kreis" (1970) - erscheint nun, nach einer kargen DVD, auf dem DVD-Nachfolgemedium Blu-ray mit brillantem Bild und gutem Bonus-Material, darunter eine ausführliche Doku über Melville. Der Film zeigt ihn auf dem Gipfel seiner Kunst: Aus der Geschichte um Gangster, die sich zu einem meisterlichen Einbruch in einem Juweliergeschäft am Place Vendôme zusammenfinden, macht Melville an der Oberfläche einen perfekt konstruierten, spannenden Krimi mit brillanten Darstellern: Alain Delon, Yves Montand und André Bourvil. Doch hinter der Krimifassade geht es um das Schicksal, dem man nicht entrinnen kann - man kann es nur mit möglichst großer Würde annehmen. Gleich zweimal sagt ein Polizist im Film: "Wir sind alle schuldig." Das macht den hoch spannenden Film gleichzeitig tief traurig. tok

Erschienen bei Kinowelt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort