Ohne Widerstand ins Unbewusste: Neues von der Band Erdmöbel

Schwer hätten sie es gehabt, das viel gelobte Vorgängeralbum „Krokus“ nicht zu imitieren und doch etwas qualitativ Vergleichbares abzuliefern, heißt es im Pressetext. Rausgekommen ist mit „Kung fu fighting“, dem neuen Streich der Münsteraner Band Erdmöbel, dennoch ein zweites „Krokus“ – was nicht weiter stört, lassen sich doch aus den Zutaten impressionistische Lyrik, melodischer Bass und parallele Posaune zur Querflöte noch viele ganz andere und trotzdem typische Erdmöbel-Songs herstellen.

 Optisch und lyrisch schräg: die Band Erdmöbel. Foto: M. Sandmann

Optisch und lyrisch schräg: die Band Erdmöbel. Foto: M. Sandmann

Foto: M. Sandmann



Der Trick: Die leicht zugängliche Musik gestattet es, die wortmalerischen Texte problemlos auf sich wirken zu lassen. Refrains wie "Anbei die Rolley von Vivian Maier" schleichen sich so ohne Widerstand ins Unbewusste, wo sie ungehindert auf Assoziationsjagd gegen dürfen. Sänger Markus Berges sei selbst nicht ganz klar, wovon die Stücke handeln, heißt es. Nun, John Lennon ging das mit "I am the walrus" genauso. Ein Lob also für Berges' Mut, auf Deutsch so zu texten. Zusammen mit den wunderbaren Bassläufen und Arrangements von Ekki Maas, ist so ein starkes Album entstanden.

Erdmöbel: Kung fu fighting (Jippie!/ Rough trade)

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