VW kauft sich ins amerikanische Lkw-Geschäft ein

Wolfsburg/Lisle · Ein Einstieg beim US-Lkw-Bauer Navistar soll Volkswagen den lange geplanten Schritt auf den Nutzfahrzeugmarkt in Nordamerika ebnen. Europas größter Autokonzern will dazu 16,6 Prozent der Aktien des Unternehmens aus Lisle (Illinois) übernehmen. Wenige Tage vor der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Hannover gab VW gestern die "strategische Allianz" bekannt. Beide Partner wollen in Entwicklung und Einkauf künftig eng zusammenarbeiten.

VW zahlt 15,76 Dollar je Navistar-Papier. Damit beläuft sich der Kaufpreis auf rund 256 Millionen Dollar (229 Millionen Euro). Die Deutschen sollen auch in den Verwaltungsrat von Navistar einziehen. VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch erklärte: "Die Beteiligung ist ein wichtiger Meilenstein, um mit unserem Nutzfahrzeuggeschäft auf dem nordamerikanischen Markt Fuß zu fassen." Navistar gehört zu den kleineren US-Lkw-Bauern. Zum Ablauf des ersten Geschäftshalbjahres (Ende April) hatte die Firma 29 Millionen Dollar Verlust gemeldet. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 106 Millionen Dollar . Der Umsatz sank von 5,1 auf knapp vier Milliarden Dollar . "Der Einstieg über einen am Boden liegenden Lkw-Hersteller erscheint mir relativ günstig und macht Sinn, um ein zusätzliches Standbein in Nordamerika zu haben", sagte Nord-LB-Autoexperte Frank Schwope.

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