US-Kläger: Bosch massiv in VW-Abgas-Skandal verwickelt

Hamburg · Beim Autozulieferer Bosch gibt es nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" Hinweise auf eine massive Verwicklung in die Abgas-Affäre von Volkswagen. Das Stuttgarter Unternehmen hat demnach über Jahre die Software mitentwickelt, die die Manipulationen der Diesel-Motoren ermöglicht hat. Dem Zulieferer soll dabei klar gewesen sein, dass eine Abschalteinrichtung für die Abgasreinigung verboten ist. Das behauptet eine in den USA vorliegende Klageschrift von VW-Kunden gegen Bosch. Bislang waren dem Bericht zufolge wesentliche Stellen, die Bosch betreffen, geschwärzt. Die Schwärzungen seien nun aufgehoben worden.

Bosch habe die Kontrolle über die Software inklusive der Betrugsfunktionen immer "fest im Griff" gehabt, heißt es in der Klageschrift. So sei auf Wunsch des Zulieferers in einer Vereinbarung vom 20. Februar 2006 festgehalten worden, dass nur 35 ausgewählte Mitarbeiter von VW und einer Vertragsfirma Einblick in "erweitere Softwarefunktionen" erhielten - den Bereich also, wo der Betrug programmiert werden konnte. Änderungen in der Software , so die Kläger, hätten nur mit Zustimmung von Bosch erfolgen dürfen.

Auch soll der Zulieferer dabei mitgewirkt haben, die Betrugsfunktionen vor den US-Behörden zu verbergen.

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