„Mehr Glanz“ für die Szene

Saarbrücken · Das Saarland hat schon einen Rockmusikerverband und auch einen Poprat – braucht's da noch ein „Musikbüro Saar e. V.“? Ja, meint der Vorstand des neuen Vereins. Am Freitag hat er seine ersten Pläne vorgestellt.

 Der Vorstand des Musikbüros, von links: Oscar Braun, Elias Mistler, Lisa Magard, David Lawrence und Mike Sappington.

Der Vorstand des Musikbüros, von links: Oscar Braun, Elias Mistler, Lisa Magard, David Lawrence und Mike Sappington.

Foto: Kerstin Krämer

Das enthusiastische Musikbüro Saar will grenzüberschreitende Basis- und Vernetzungsarbeit leisten und mit der Organisation von Konzerten speziell den Pop- und Rock-Nachwuchs der Großregion fördern. Die Vorgeschichte des Büros: 2015 fanden im Rahmen des vom Old Murphy's Irish Pub organisierten "Battle of the Bands"-Wettbewerbs Musiker, Veranstalter, Techniker und andere Musikbegeisterte zusammen und entwickelten Ideen, wie man der lokalen Szene "mehr Glanz verleihen" könne, wie das Büro sagt. Das Musikbüro will nun den organisatorischen Rahmen bieten, um all die Aktivitäten zu bündeln und umzusetzen - am Freitag stellte sich die junge Initiative im Kulturbistro Malzeit vor. Vorstandsvorsitzender ist David Lawrence, den Vize macht Mike Sappington. Beide sind Musiker und organisieren die Veranstaltungen im Old Murphy's. Als Projektmanagerin des Vereins fungiert Lisa Magard; mit dem Tontechniker Elias Mistler und dem Tonstudiobesitzer Oscar Braun hat man zwei weitere praxiserprobte Musiker im Boot.

Voller Optimismus hat das Team gleich zwei Reihen aus dem Boden gestampft. Zum Ersten das Battle of the Bands 2016, das nun nicht mehr vom Pub, sondern in Vereins-Regie durchgeführt wird, um sie "von wirtschaftlichen Interessen zu entkoppeln". Um mehr Wirkung zu erzielen, soll der Wettbewerb außerdem auf mehrere Veranstaltungsorte innerhalb Saarbrückens verteilt werden - bislang steht freilich nur das Kulturbistro Malzeit fest. Der Wettbewerb richtet sich an junge Bands aus der Region, die eigene Titel schreiben. Bewerben kann man sich mit einem Demo ab sofort, die Frist endet am 30. Juni. Nach mehreren Konzerten soll im Januar 2017 das große Finale folgen. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 2500 Euro, als weitere Preise sind Konzerte und professionelle Demo-Aufnahmen vorgesehen. Sämtliche Kosten sollen über Eintritt und Sponsoren gedeckt werden.

Weil das Musikbüro noch in den Kinderschuhen steckt, werden außer Vereins-Mitgliedern, finanziellen Unterstützern und freiwilligen Sachdienstleistern auch noch händeringend ehrenamtliche Helfer gesucht für Koordination und Organisation, Ton- und Lichttechnik sowie Konzert-Fotografie. Parallel plant das Musikbüro mehrere wiederum übers Jahr verteilte Austauschkonzerte innerhalb der Saar-Lor-Lux-Region. Hierfür möchte der Verein junge Bands auf Konzertreise durch die vier Quattropolstädte Saarbrücken, Trier, Metz und Luxemburg schicken. Der Startschuss zu dieser neuen Initiative fiel ebenfalls am Freitag: In der Malzeit rockten die beiden Saarbrücker Bands Killjoy und Oscar & the Peak Prices, aus Kaiserslautern waren Surfing Horses zu Gast.

Außerdem unterstützt das Musikbüro das "Wally's Songwriter Battle 2016". Dieser Wettbewerb richtet sich an Liedermacher der Großregion und ist mit 1000 Euro dotiert. Auftakt ist am 8. Mai, das Finale folgt Anfang 2017. Einen Vorgeschmack konnte man sich ebenso am Freitag holen: Der Losheimer Songwriter Alex Breidt präsentierte sein gesellschaftskritisches Lied "Hallo Deutschland".

Informationen unter

www. musikbuerosaar.org

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