Verein bringt mehr Konzerte in die Kneipen

Saarbrücken · Ein Schotte vermisst in Saarbrückens Kneipen eine Live-Konzert-Szene wie daheim. Weil er damit nicht allein steht, zieht er mit dem Musikbüro Saar einen Wettbewerb auf. Das bringt bis zu 2500 Euro. Oder die Gelegenheit, ins Plattenstudio zu gehen.

Selbst an Wochenenden sind Kneipen mit Live-Musik in Saarbrücken rar. Das Musikbüro Saar, ein Verein, will das ändern. Schließlich gebe es ein großes Publikum für mehr Live-Musik. Und viele Musiker suchten passende Auftrittsorte.

Mit dem im Sommer beginnenden Wettbewerb "Battle of the Bands 2016" setzt der Verein sein Vorhaben in die Tat um. "Wir wollen echte Musik mit echten Menschen", sagt David Lawrence, erster Vorsitzender des Vereins. Dave ist gebürtiger Schotte. In seiner Heimatstadt gebe es in beinahe jeder Kneipe am Wochenende Musik, sagt er voller Begeisterung. Von dem Konzept der "Battle of the Bands" ist er deshalb überzeugt.

Es gebe zwar immer wieder Vorwürfe, weil Musiker bei solchen Veranstaltungsreihen ohne Gage spielen, sagt Lawrence. "Natürlich beuten wir die Musiker aus. Und wir alle beuten uns aus für das Publikum, denn jedes Vereinsmitglied arbeitet ehrenamtlich", sagt der Hobbymusiker. "Man muss auch beachten, dass die Bands mehr bekommen können als ein Preisgeld", fügt Oscar Braun hinzu, der Schatzmeister des Vereins. Wichtig sei, dass die Bands neue Verbindungen knüpfen können. Das fange bei anderen Musikern an, für die man beispielsweise als Support spielen kann, und hört bei Kontakten zu Tonstudios und -technikern auf. Zudem biete die Fachjury konstruktive Kritik. Das sei letztes Jahr sehr gut angekommen. Der Verein trieb als Hauptpreis noch 2500 Euro auf. Die zweit- und drittplatzierte Band gewinnt Aufnahmen im Truetone Records Studio beziehungsweise bei Dooley Records.

Im vorigen Jahr war der Wettbewerb im Irish Pub, das ihn auch veranstaltete. Dieses Jahr sind die zehn Konzerte in mehreren Saarbrücker Kneipen. Damit wolle der Verein mehrere Bars und Kneipen unterstützen und als Konzert-Orte etablieren. Und der Verein hat noch viele Pläne.

So wollen die Mitglieder, dass der Fokus nicht mehr nur auf Saarbrücken liegt, sondern dass auch die umliegenden Orte einbezogen werden. "Warum gehen mehr Leute nach Mannheim, statt Metz?", fragt sich David Lawrence.

In 20 Minuten könne man viele Orte in der Nähe erreichen, die auch eine Musikszene haben. Sei es im Saarland in St. Ingbert, Püttlingen oder Homburg. Oder hinter der nahe gelegenen Grenze, etwa in Forbach oder St. Avold.

Durch die Zusammenarbeit mit Vereinen in den Quattropole-Städten Trier, Metz und Luxemburg stehen schon konkrete Pläne für die sogenannten Austauschkonzerte. In Saarbrücken finden bereits solche Konzerte statt, in denen Bands aus anderen Städten die Möglichkeit bekommen, sich zu präsentieren. Um Werbung, Fahrtkosten und Supportband kümmert sich der Verein.

Für den Wettbewerb "Battle of the Bands 2016" wurde der Anmeldeschluss gerade um zwei Wochen verlängert auf den 14. Juli. Alle Musikgenres seien erwünscht, teilt der Veranstalter mit. Für ihn sei die Hauptsache, dass es sich um selbst geschriebene "echte" Musik handelt.

Beim dritten Saarbrücker Austauschkonzert sind am Freitag, 15. Juli, im "Horst", Bleichstraße 15, ab 19 Uhr die Bands Deubs und Trip zu hören.

Weitere Informationen über und Anmeldung für die "Battle of the Bands 2016" im Internet.

battleofthebands.eu/

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