Euro-Finanzminister geben nur 1,1 Milliarden Euro für Athen frei

Brüssel · Die Sorgen um den griechischen Euro-Patienten nehmen wieder zu, auch wenn es zunächst anders klang. "Es gibt gute Nachrichten", sagte der Chef der Währungsunion, der niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem , gestern nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen in Brüssel . Athen habe "erkennbare Fortschritte" gemacht - doch offenbar nicht genug. Deshalb gaben die Finanzminister gestern Abend nicht 2,8 Milliarden Euro aus der nächsten Tranche des dritten Hilfspaketes (Gesamtumfang 86 Milliarden Euro ) frei, sondern lediglich 1,1 Milliarden.

Vielen Finanzministern reichte offenbar nicht, was die Prüfer von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank, ESM-Rettungsfonds und Internationalem Währungsfonds (IWF) vor Ort zusammengetragen hatten. Denn die Bilanz bisheriger Reformen fiel zurückhaltend aus. 15 sogenannte "Meilensteine" hätte Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras abarbeiten müssen. Er selbst hält 13 für erledigt, andere sprechen von gerade mal sieben. Bei der Privatisierung von Staatsbetrieben, dem Abbau der Bürokratie vor allem im Bau-Sektor, bei der Bildung, den Renten und der Liberalisierung des Energiesektors kommt Griechenland nicht wie gefordert voran.

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