Johns-Hopkins-Universität Weltweit mehr als eine Million Corona-Infizierte

Washington · Besonders in den USA spitzt sich die Lage immer weiter zu, aber auch in der französischen Grenzregion Grand Est bleibt die Situation kritisch.

Mehr als eine Million Corona-Infizierte weltweit listete die Johns-Hopkins-Universität in den USA am Freitagabend; Deutschland liegt mit 87 000 Corona-Fällen hinter den USA, Spanien und Italien. Das Coronavirus hat sich in gut drei Monaten von Ost nach West in mehr als 180 Länder ausgebreitet. Hier ein Überblick:

USA: In den USA wird die Lage immer dramatischer. Kein Land auf der Welt hat mehr bestätigte Fälle als die Vereinigten Staaten. Am vergangenen Mittwoch überstieg die Zahl der Infektionen die Marke von 200 000, und sie nimmt weiter rasant zu. Das Weiße Haus befürchtet nach einer Projektion bis zu 240 000 Tote durch die Lungenkrankheit Covid-19 – und das gilt für den Fall, dass die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus tatsächlich eingehalten werden. Am Dienstag stimmte Trump die Amerikaner auf harte Zeiten ein: „Die nächsten zwei oder drei Wochen werden zu den schwierigsten gehören, die wir in diesem Land jemals hatten“, sagte der Präsident. In Kürze will die US-Regierung neue Empfehlungen für das Tragen von Gesichtsmasken als Corona-Maßnahme verkünden.

China: In China, wo das Virus erstmals auftrat, werden seit Wochen kaum noch Neuinfektionen gemeldet und Gegenmaßnahmen werden schrittweise zurückgefahren. Insgesamt wurden in China bisher 81 620 Infizierte gemeldet, von denen sich bislang mehr als 76 000 wieder erholt haben. 3322 Menschen kamen durch das Virus ums Leben.

Italien: Im Zuge der Corona-Pandemie sind in Italien bisher etwa 120 mit dem Virus infizierte Ärzte, Schwestern und andere Mitarbeiter im medizinischen Sektor gestorben. Bisher gab es in Italien insgesamt rund 14 000 gemeldete Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Der Zivilschutz hat mehr als 115 000 Corona-Infektionen registriert, wobei die tatsächliche Zahl nach Expertenschätzung womöglich zehnmal so hoch liegen dürfte. Für die hohen Ansteckungsraten beim medizinischen Personal werden früher Kontakt zu Infizierten und fehlende Schutzausrüstung genannt.

Spanien: Im stark von der Corona-Pandemie betroffenen Spanien ist die Zahl nachgewiesener Neuinfektionen weiter gesunken. Zwar stieg sie bis Freitag binnen eines Tages um 7500 auf fast 118 000 – die Zuwachsrate lag aber nur noch bei knapp sieben Prozent. In der vergangenen Woche waren es noch 18 Prozent. Fast 4000 Patienten, die an Covid-19 erkrankt waren, konnten zudem innerhalb eines Tages als geheilt entlassen werden, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilte. Gleichzeitig wurden binnen 24 Stunden 932 neue Todesfälle in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion registriert. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten auf 10 935. Es war der zweite Tag in Folge mit mehr als 900 und bereits der siebte in Serie mit mehr als 800 Toten in Spanien. Spanien ist nach Italien das am meisten von Corona getroffene Land in Europa.

Großbritannien: Laut Johns-Hopkins-Universität sind in Großbritannien mehr als 34 000 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, darunter Premierminister Boris Johnson und Thronfolger Prinz Charles. 3611 Infizierte sind gestorben. Die britische Königin Elizabeth II. hält wegen der Pandemie diesen Samstag eine außerplanmäßige Fernsehansprache.

Frankreich/Grand Est: Die Lage in der französischen Grenzregion Grand Est ist weiter kritisch. Über 4600 Menschen müssen weiterhin stationär behandelt werden. 1178 Menschen starben bisher in den Kliniken des Départements an den Folgen des Coronavirus. Das teilte die französische Regierung mit. Nicht eingerechnet sind Fälle in Pflegeheimen. In ganz Frankreich erhöhte sich die Zahl der Corona-Toten bis Freitag auf fast 5400.

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