Vorbehalte gegen ein Linksbündnis

Berlin · Gut ein Jahr vor der Bundestagswahl 2017 wachsen bei SPD und Grünen Vorbehalte gegen ein rot-rot-grünes Bündnis. Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD ) sprach sich klar dagegen aus.

"Derzeit würde es ja bei Weitem nicht für dieses Dreierbündnis reichen. Und ehrlich gesagt passt das inhaltlich auch nicht wirklich", sagte er am Samstag der Zeitung "Rheinischen Post". "Erstes Ziel muss eine Regierungsbeteiligung sein, nicht eine Fixierung auf das Kanzleramt", sagte Albig weiter. Der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck , der ein Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl werden will, äußerte sich ebenso skeptisch zu Rot-Rot-Grün. "Sahra Wagenknecht ist in der Flüchtlingspolitik weiter von den Grünen entfernt als Angela Merkel. Sie beweist nahezu täglich, dass die Linke nicht regieren will", sagte er am Sonntag dem "Tagesspiegel". Unionsfraktionschef Volker Kauder hält ein Linksbündnis für unrealistisch. "Wenn ich sehe, wie groß zum Teil das Entsetzen bei SPD und Grünen ist, wenn Frau Wagenknecht im Bundestag ihre Tiraden gegen Europa oder die Nato loslässt, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass ein solches Bündnis realistisch ist", sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag". Er forderte die SPD auf, einmal "offiziell" klarzustellen, wie sie es mit der Linken halte. Linken-Fraktionschefin Wagenknecht nannte klare Bedingungen für eine Koalition mit SPD und Grünen. "Wir gehen in eine Regierung, wenn es die Chance gibt, und ich hoffe, dass es diese Chance gibt, tatsächlich dieses Land sozialer zu gestalten", sagte sie im ZDF-Sommerinterview in der Sendung "Berlin direkt". Ähnlich hatte sie kürzlich schon auf einen Vorstoß von SPD-Chef Sigmar Gabriel für ein Linksbündnis reagiert.

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