Kassenärzte: Krankenhausreform löst die Strukturprobleme nicht

Berlin · Die Krankenhausreform der Bundesregierung verfehlt nach Einschätzung der Kassen-Ärzte die beabsichtigte Wirkung. Die Anfang des Jahres in Kraft getretene Reform werde kein Problem der Klinikstrukturen in Deutschland wirklich lösen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der Deutschen Presse-Agentur. Vielmehr sorge sie dafür, dass einige für die Patientenversorgung unnötigen Krankenhäuser weiter mit durchgeschleppt würden. Gassen unterstrich, es sei unstrittig, dass Deutschland eine starke stationäre Struktur mit Hochleistungskliniken brauche. Und man brauche leistungsstarke Universitätskliniken . "Das kann aber nicht dadurch geschehen, dass ich jetzt Universitätskliniken vertragsärztliche Versorgung machen lasse und Honorarküchelchen verteile."

Ein wesentliches Ziel der Reform von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU ) ist der Abbau von kostspieligen Überkapazitäten bei den rund 2000 Krankenhäusern in Deutschland, ohne die Versorgung in der Fläche gerade für Notfälle zu beeinträchtigen. Nicht nur niedergelassene Ärzte, sondern auch Krankenkassen kritisieren, dass das Reformgesetz hier nicht genügend Druck auf die für die Bedarfsplanung zuständigen Ländern aufbaue.

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