Parlament verbietet aus Versehen Schoko-Zigaretten für Kinder

Brüssel · Die Europa-Parlamentarier haben's nicht leicht. Sie setzen folgenschwere Rechtsakte in Kraft, die manchmal mehrere hundert Seiten umfassen.

Da kann man schon mal den Überblick verlieren. Genau das geschah offenbar diese Woche, als sich die Abgeordneten mit den umstrittenen Ekelbildern für Zigarettenschachteln beschäftigten. Weil man so schön in Fahrt war, wurde ein Änderungsantrag gleich mit angenommen. Erst später bemerkten einige den Irrtum: Das Hohe Haus hatte allen Ernstes Schoko-Ziga retten, La kritz-Pfeifen und Marzipan-Zigarren vom Markt verbannt. Denn der Antrag lautete: "Imitierte Tabak-Erzeugnisse, die für Minderjährige attraktiv sein können und einen potenziellen Einstieg in den Tabakkonsum bieten können, werden verboten."

Das Ausmaß der Entscheidung wurde erst mit Verzögerung klar: Während man "richtige" Zigaretten weiter als legale Ware behandelt, waren "Glimmstängel" aus Schokolade kriminalisiert worden. Nun wird die EU einen Weg finden müssen, um den peinlichen Fehler zu tilgen.

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