Studie: Auch unter Ausländern gibt es Ausländerfeindlichkeit

Hannover · Ausländerfeindlichkeit ist laut einer Studie auch unter Zuwanderern selbst zu finden. Dies berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf eine Repräsentativbefragung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN).

Demnach möchte etwa jeder fünfte Pole in dem Bundesland keinen Türken als Nachbarn. Das KFN hatte im vergangenen Jahr 6000 Niedersachsen ausführlich zu ihren Einstellungen, Befürchtungen und politischen Orientierungen befragt. "Man schaut beim Thema Ausländerfeindlichkeit immer schnell auf die Deutschen als Gruppe. Es gibt aber auch unter Migranten ausgeprägte Aversionen gegen andere Gruppen", erläuterte Dirk Baier, Vizedirektor des KFN. So habe etwa jeder achte Türke Probleme mit Juden. Auch bekämen Homosexuelle die stärkste Ablehnung von Migranten zu spüren. "Mehr als jeder dritte russische Befragte gab an, dass er Homosexuelle als Nachbarn unangenehm finden würde", heißt es in der mehr als 100 Seiten starken Studie. "Bildung ist der wirksamste Schlüssel, Ausländerfeindlichkeit abzubauen", betonte Baier - auch wenn es selbst unter Hochgebildeten durchaus starke Ressentiments geben könne.

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