Mehr als hundert Staaten ächten gefährliche Mini-Bomben

Oslo. Sie sehen aus wie buntes Spielzeug, sind aber eine tödliche Gefahr: Streubomben stehen bei Rüstungsgegnern besonders in der Kritik, weil sie oft Kinder töten und Blindgänger noch Jahre nach ihrem Einsatz explodieren können. In Oslo wird heute ein internationales Verbot von Streumunition besiegelt

Oslo. Sie sehen aus wie buntes Spielzeug, sind aber eine tödliche Gefahr: Streubomben stehen bei Rüstungsgegnern besonders in der Kritik, weil sie oft Kinder töten und Blindgänger noch Jahre nach ihrem Einsatz explodieren können. In Oslo wird heute ein internationales Verbot von Streumunition besiegelt. Unterzeichnet wird das Abkommen, das auf Initiative Norwegens zu Stande kam, von mehr als hundert Ländern. Neben Deutschland zählen Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada und Australien dazu. Mit den USA, Russland, China und Israel sind die wichtigsten Herstellerländer von Streumunition allerdings nicht dabei. Nach langwierigen Verhandlungen hatten sich Ende Mai in Dublin 111 Staaten darauf verständigt, künftig auf Gebrauch, Herstellung, Lagerung und Transport von Streumunition zu verzichten. Für die Zerstörung der vorhandenen Bestände wurde ein Zeitraum von acht Jahren eingeräumt. Außerdem sieht das Abkommen, das nun offiziell unterzeichnet werden soll, die Räumung der mit Streumunition belasteten Gebiete und Hilfe für deren Opfer vor. Streubomben zählen zu den gefährlichsten Waffenarten der Welt: Sie enthalten eine Vielzahl kleinerer Bomben, die sich in der Luft über einer riesigen Fläche ausbreiten. Viele dieser bis zu 650 "Mini-Bomben" gehen beim Aufprall auf dem Erdboden nicht sofort hoch, sondern liegen jahrelang als unentdeckte Gefahr im Gelände. afp

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