Katholische Kirche Kardinal Marx hält Zölibat bei Priestern weiter für wichtig

Nürnberg · Die katholische Kirche bleibt nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx auf unverheiratete Priester angewiesen. "Es geht nicht um die Abschaffung des Zölibats, da bin ich nicht dabei", sagte Marx, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, mit Blick auf aktuelle Debatten am Donnerstag in Nürnberg.

Ob es andere Zugangswege zum Weiheamt gebe, "werden wir sehen", fügte er hinzu. Eine "Weiterentwicklung" und Öffnung für neue Lebensformen werde aber die Bedeutung des zölibatären Priesteramtes nicht schmälern.

Auch künftig müsse es unter den Priestern Männer geben, die brüderlich und väterlich für die Menschen da seien und "nicht Häuser bauen und eine Familie gründen wollen", sagte Marx. Der Kardinal äußerte sich in einem Festgottesdienst zum 100-jährigen Bestehen des Klerusverbands, einem Zusammenschluss von Priestern und Diakonen aus Bayern und der Pfalz mit knapp 3000 Mitgliedern.

Marx erinnerte in seiner Predigt an die Gründung, die vom damaligen Münchner Kardinal Michael von Faulhaber angeregt worden war. Für Faulhaber sei es 1920 "außerhalb seiner Vorstellungskraft" gewesen, dass es einmal verheiratete Diakone geben könnte. Priester sollten sich daher auch heute nicht ängstlich an ihre Identität klammern, sondern mutig nach vorn schauen. Dabei erinnerte Marx an das Jesuswort: "Wer sein Leben retten will, wird es verlieren."

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