Nach dem Rücktritt von Langzeit-Präsident Abdelaziz Bouteflika Algerien hat Übergangspräsidenten

Algier · Bensalah darf das Land laut Parlamentsbeschluss maximal 90 Tage führen.

 Abdelkader Bensalah ist bis zur Wahl eines neuen Staatsoberhaupts Übergangspräsident Algeriens.  Foto: Belaid/dpa

Abdelkader Bensalah ist bis zur Wahl eines neuen Staatsoberhaupts Übergangspräsident Algeriens. Foto: Belaid/dpa

Foto: dpa/Fethi Belaid

Nach dem Rücktritt von Langzeit-Präsident Abdelaziz Bouteflika hat das algerische Parlament einen kommissarischen Nachfolger ernannt. Abdelkader Bensalah, der Vorsitzende des Oberhauses, werde das Präsidentenamt maximal 90 Tage lang übernehmen, entschied das Parlament am gestrigen Dienstag. In diesem Zeitraum muss laut Verfassung eine Präsidentenwahl organisiert werden. Bensalah selbst darf dabei nicht kandidieren. Er gilt als einer der wichtigsten Verbündeten Bouteflikas.

Es sei seine Pflicht, den Übergang in Algerien verantwortungsvoll zu gestalten, teilte Bensalah mit. Dieser solle dem algerischen Volk erlauben, seine Souveränität auszuüben.

Die meisten oppositionellen Abgeordneten enthielten sich gestern der Stimme. Algerische Studenten protestierten abermals in der Hauptstadt Algier. Gemeinsam mit anderen Demonstranten verlangten sie die Absetzung der gesamten oberen Führungsriege. Die Polizei setzte Tränengas und einen Wasserwerfer ein, um die Studenten auseinanderzutreiben, wie ein Fotoggraf der Nachrichtenagentur AP beobachtete.

Im Laufe des Tages sollte sich auch Generalstabschef Ahmed Gaïd Salah äußern. Er hatte Bouteflika in der vergangenen Woche seine Unterstützung entzogen und ihn so letztlich zum Rücktritt vom Präsidentenamt des nordafrikanischen Landes veranlasst. Gaïd Salahs Antwort auf die Parlamentsentscheidung dürfte daher auch wegweisend für die Zukunft Algeriens sein.

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