Gedenken in Warschau Maas zum 75. Jahrestag Warschauer Aufstand in Polen

Berlin · Es war die größte Widerstandsbewegung in den von Deutschland besetzten Gebieten im Zweiten Weltkrieg: Am 1. August 1944 hatte sich die Armia Krajowa – die Polnische Heimatarmee  gegen die Besatzungsmacht der Nazis erhoben.

 Polens Präsident Andrzej Duda (l.) begrüßt Außenminister Heiko Maas in Warschau.

Polens Präsident Andrzej Duda (l.) begrüßt Außenminister Heiko Maas in Warschau.

Foto: AP/Czarek Sokolowski

Nach 63 Tagen war der Warschauer Aufstand blutig niedergeschlagen. Etwa 200 000 polnische Soldaten und Zivilisten wurden während der Kämpfe getötet, etwa eine halbe Million anschließend deportiert. Als Rache wurde die polnische Hauptstadt von den Nazis fast komplett dem Erdboden gleichgemacht.

Bundesaußenminister Heiko Maas reiste am Mittwoch nach Warschau, um an den Gedenkfeiern zum 75. Jahrestag des Aufstands teilzunehmen. Er ist der hochrangigste deutsche Gast beim Gedenken an dieses historische Ereignis seit Gerhard Schröder, der 2004 als Kanzler zum 60. Jahrestag in Warschau war.

Maas nannte die Einladung nach Warschau ein „besonderes Zeichen des Vertrauens“. Mit der beinahe vollständigen Zerstörung Warschaus und dem Tod von rund 200 000 Polen habe Deutschland bei der Niederschlagung des Aufstands entsetzliches Leid über seinen Nachbarn gebracht, sagte der SPD-Politiker vor seiner Abreise. „Die Widerstandskraft und der Mut, mit dem sich Polen 1944 der deutschen Besatzung entgegengestellt hat, zeugt von einem überwältigendem Wunsch nach Freiheit und Selbstbestimmung.“ 

Am heutigen Donnerstag will er gemeinsam mit seinem polnischen Kollegen Jacek Czaputowicz einen Kranz am Denkmal für die Opfer des Massakers von Wola während des Aufstands niederlegen. Es gilt als eines der größten Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkriegs mit etwa 50 000 Toten. Im Museum des Warschauer Aufstands wird Maas zudem eine Rede halten.

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