Ruben auf dem Weg der Besserung

Tripolis. Nach dem Flugzeugunglück in Libyen ist der einzige Überlebende der insgesamt 104 Insassen auf dem Weg der Genesung. Der neunjährige Ruben, der sehnsüchtig auf seine Entlassung wartet, könne am Wochenende in seine niederländische Heimat zurückkehren, sagte sein behandelnder Arzt am Freitag in Tripolis

 Der neunjährige Ruben im Al Khadra Krankenhaus in Tripolis. Foto: dpa

Der neunjährige Ruben im Al Khadra Krankenhaus in Tripolis. Foto: dpa

Tripolis. Nach dem Flugzeugunglück in Libyen ist der einzige Überlebende der insgesamt 104 Insassen auf dem Weg der Genesung. Der neunjährige Ruben, der sehnsüchtig auf seine Entlassung wartet, könne am Wochenende in seine niederländische Heimat zurückkehren, sagte sein behandelnder Arzt am Freitag in Tripolis. Rubens Zustand sei "gut und stabil", daher könne er am Samstag oder Sonntag in die Niederlande zurückkehren, sagte der Arzt Siddik bin Dilla. Der Junge erhole sich, "beginnt zu reden und fragt nach Essen". Ruben hatte Beinbrüche erlitten und war noch am Mittwoch, dem Tag des Unglücks, operiert worden. Ruben trug außerdem Prellungen am Kopf davon. "Mir geht es gut, aber mein Bein tut sehr weh", sagte er der niederländischen Zeitung "De Telegraaf". "Ich möchte wirklich nach Hause." Der Junge aus dem südniederländischen Tilburg kann sich dem Bericht zufolge nicht an das Unglück erinnern. Ruben wisse noch nicht, dass dabei seine Eltern und sein elfjähriger Bruder gestorben sind. Seit Donnerstag stehen ihm seine Tante und sein Onkel am Krankenbett zur Seite. Ein in Johannesburg gestarteter Airbus A 330 der libyschen Fluggesellschaft Al Afriqiyah war am Mittwochmorgen im Landeanflug auf den Flughafen von Tripolis bei der Landung explodiert. Nach neuen Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin waren bei dem Unglück auch zwei Deutsche ums Leben gekommen. Es handele sich dabei um einen 58-jährigen Mann aus Hessen und einen 41-jährigen Mann mit doppelter Staatszugehörigkeit, der seit vielen Jahren in Südafrika gelebt habe, sagte ein Ministeriumssprecher in Berlin. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es weitere deutsche Opfer gebe, dafür gebe es aber momentan keine Hinweise. Laut einer Liste der Flugzeuginsassen von Al Afriqiyah waren 67 Niederländer, 13 Südafrikaner und 13 Libyer, darunter elf Besatzungsmitglieder, an Bord der Unglücksmaschine. Außerdem seien vier Belgier und zwei Österreicher gestorben, aus Deutschland, Simbabwe, Frankreich und Großbritannien stammte den Angaben zufolge jeweils ein Todesopfer. Möglicherweise wurde der zweite Deutsche wegen seiner zwei Nationalitäten als Südafrikaner gezählt. Die Unglücksursache ist weiter unklar. dpa

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