Hochwasserlage an der Oder stabil

Frankfurt/Oder. Im Kampf gegen das Hochwasser an der Oder atmen die mehr als 1100 Helfer vorsichtig auf: Die Lage am Grenzfluss zu Polen war gestern stabil. Der Scheitel der Flut verlagerte sich ins nördliche Brandenburg, wo der höchste Stand bei Kienitz im Oderbruch gemessen wurde. Sorgen machten den Experten zugleich die Wassermassen der Warthe in Polen

 Angela Merkel verschafft sich einen Überblick über die Hochwasserlage. Foto: dpa

Angela Merkel verschafft sich einen Überblick über die Hochwasserlage. Foto: dpa

Frankfurt/Oder. Im Kampf gegen das Hochwasser an der Oder atmen die mehr als 1100 Helfer vorsichtig auf: Die Lage am Grenzfluss zu Polen war gestern stabil. Der Scheitel der Flut verlagerte sich ins nördliche Brandenburg, wo der höchste Stand bei Kienitz im Oderbruch gemessen wurde. Sorgen machten den Experten zugleich die Wassermassen der Warthe in Polen. Der Scheitel des Flusses trifft in ein paar Tagen auf das Oder-Hochwasser im polnischen Kostrzyn. Zudem stehen auch die Deiche weiterhin unter starkem Druck.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lobte bei einem Besuch in der Hochwasserregion den Einsatz der Helfer und den Bau neuer Deiche entlang der Oder. Die Bemühungen seit der verheerenden Flut 1997, Deiche und Infrastruktur zu verbessern, hätten sich "unglaublich" ausgezahlt. Die Zusammenarbeit mit den ebenfalls vom Hochwasser betroffenen Polen beeindrucke sie. "Hier gibt es ein ganz enges Miteinander." Im Nachbarland forderte die Flut schon mehr als 20 Tote. Brandenburg hilft mit Sandsäcken und Booten.

Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) inspizierte gestern einen Deich in der Nähe von Küstrin-Kietz (Märkisch-Oderland). Dieser Landstrich mit seinen rund 15 000 Einwohnern sei der schwierigste Punkt. "Wenn hier etwas bricht, würde das Oderbruch wie eine Badewanne volllaufen." Der Deichbau habe sich gelohnt. "Es sieht komplett anders aus als 1997."

Nach wie vor galt in Frankfurt und im angrenzenden Kreis Oder-Spree die höchste Hochwasseralarmstufe 4, bei der Deiche überspült werden können. Auch wenn die Pegelstände in Eisenhüttenstadt und Frankfurt inzwischen unter den Richtwerten für die Stufe 4 lagen, sollte der höchste Alarm nach Behördenangaben vorerst bestehen bleiben. In den nördlichen Oder-Anrainerkreisen galt die zweithöchste Alarmstufe 3. Zunächst waren entlang der Oder keine größeren Überflutungen oder Schäden zu beklagen.

In Polen blieb die Lage weiterhin angespannt. Der Scheitelpunkt der Warthe habe die größte Stadt der Region, Posen, erreicht, teilte ein Sprecher des örtlichen Krisenstabes mit. Gestern gab es Gespräche zwischen deutschen und polnischen Vertretern über die Lage an der Warthe. Wenn der Scheitel des Flusses in den nächsten Tagen auf das Oder-Hochwasser trifft, wird sich die Lage vermutlich nicht verschärfen, da die Scheitel beider Flüsse nicht zusammenprallen. "Wenn sie zusammengeflossen wären, das wäre kein Spaß gewesen", sagte der Präsident des Landesumweltamtes, Matthias Freude. dpa

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