Der Fürst hat eine Fürstin

Monaco. Wunderschön, aber ein bisschen kühl wirkte die Braut. Perfekt inszeniert, aber ein wenig steif war die Zeremonie. Das Fürstentum Monaco kann sich endlich Hoffnung auf einen legitimen Thronfolger machen: Fürst Albert II. hat die 20 Jahre jüngere Charlene geheiratet. Während der standesamtlichen Trauung im Thronsaal des Palastes sahen beide angespannt aus

Monaco. Wunderschön, aber ein bisschen kühl wirkte die Braut. Perfekt inszeniert, aber ein wenig steif war die Zeremonie. Das Fürstentum Monaco kann sich endlich Hoffnung auf einen legitimen Thronfolger machen: Fürst Albert II. hat die 20 Jahre jüngere Charlene geheiratet. Während der standesamtlichen Trauung im Thronsaal des Palastes sahen beide angespannt aus. War es der Stress des Augenblicks? Oder litt ihre Beziehung unter Trennungsgerüchten, die kurz vor der Hochzeit noch kursierten?Ein Raunen ging über den Palasthof, wo sich zahlreiche Monegassen versammelt hatten, als Charlene den Thronsaal in ihrem bodenlangen türkisfarbenen Ensemble betrat. Albert (53) trug einen dunklen Anzug und Krawatte, seine weiße Uniform hebt er sich für die kirchliche Hochzeit am Samstag auf.

Der Präsident des Staatsrates, Philippe Narmino, zählte die Pflichten der Eheleute auf, darunter auch die gegenseitige Treue. Ein wichtiges Detail, galt Albert doch lange als Lebemann. Zwei uneheliche Kinder hat er anerkannt.

Charlene gab als erste ihr Jawort, danach Albert. Da es keine Mikrofone gab, hörte die Menge auf dem Platz davon allerdings nichts. Kurz darauf entspannten sich die Gesichtszüge der Brautleute, sie zeigte ihr wunderschönes Lächeln und wandte sich zu Albert, der ihr die Hand küsste.

"Angespannt? Das sind doch die meisten bei ihrer Hochzeit", meinte der Monegasse Roland Rossi. Mit den Gerüchten, wonach Charlene kurz vor der Hochzeit angeblich die Trennung wollte, habe dies sicher nichts zu tun. "Wir sind froh, dass er endlich verheiratet ist. Jetzt hoffen wir nur noch, dass sie bald Kinder bekommen", meinte er. Charlene lächelte merklich, als bei den Ehepflichten von gemeinsamen Kindern die Rede war.

Mireille, eine ehemalige Mitarbeiterin im Palast, zeigte sich begeistert von der neuen Fürstin. "Sie ist einfach wunderschön", sagte sie. "Wir sind sehr stolz und freuen uns mit ihnen." Seit langem muss Charlene dem Vergleich mit Alberts Mutter, Hollywoodstar Grace Kelly, standhalten.

Beim Gruß ans Volk vom Fenster des Palastes wirkte Charlene wesentlich entspannter. Schwungvoll winkte sie ihren neuen Untertanen zu und lächelte. Das Paar hielt sich an den Händen, Charlene lehnte kurz den Kopf an Alberts Schulter. Der Hochzeitskuss fiel allerdings knapp aus - Stoppuhren waren nicht nötig. Ein zweites Küsschen gab es, nachdem das Blasorchester eine Hymne an die Fürstin spielte.

Die Kulisse war perfekt: Die Sonne tauchte den Platz in warmes Nachmittagslicht, die Kiefern im Palasthof spendeten angenehmen Schatten. Die weiblichen Gäste trugen hübsche Cocktail- und Sommerkleider, manche hatten mit ihren extrem hohen Absätzen Schwierigkeiten auf dem holprigen Pflaster.

Das frisch vermählte Paar mischte sich nach dem offiziellen Teil entspannt unter die Menge. Charlene und Albert können mit dem Auftakt ihrer Hochzeit zufrieden sein. Aber der wichtigere Festakt steht erst mit der kirchlichen Trauung an - aus Platzgründen findet diese nicht in der Kathedrale, sondern unter freiem Himmel im Palasthof statt.

Am Rande

Die unehelichen Kinder von Monacos Fürst Albert II. werden bei der kirchlichen Hochzeit ihres Vaters heute wohl nicht mit dabei sein. Das berichtet die französische Zeitung "Le Figaro". Das Brautpaar wolle die Kinder nicht dem extremen Medienrummel aussetzen. Alexandre (7) zeugte Albert mit einer aus Togo stammenden Stewardess, Jazmin Grace (19) mit einer US-amerikanischen Kellnerin. dpa

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