Hochzeit im Schatten von GerüchtenBesser spät als nie: Der "ewige Junggeselle" traut sich

Monaco. Lange hat er sich Zeit gelassen, nun endlich soll es so weit sein: Im Alter von 53 Jahren will Fürst Albert II. von Monaco seiner 20 Jahre jüngeren Verlobten Charlene Wittstock am Freitag das Ja-Wort geben

 Endlich Hochzeit: Fürst Albert II. von Monaco und Charlene Wittstock. Foto: dpa

Endlich Hochzeit: Fürst Albert II. von Monaco und Charlene Wittstock. Foto: dpa

Monaco. Lange hat er sich Zeit gelassen, nun endlich soll es so weit sein: Im Alter von 53 Jahren will Fürst Albert II. von Monaco seiner 20 Jahre jüngeren Verlobten Charlene Wittstock am Freitag das Ja-Wort geben. Doch wenige Tage vor der Hochzeit werfen Gerüchte über eine angebliche Beinahe-Trennung einen Schatten auf das sonnige Fürstentum an der Côte d'Azur: Die südafrikanische Schwimmerin habe die Hochzeitsvorbereitungen abbrechen und in ihre Heimat zurückkehren wollen, berichtete das französische Magazin "L'Express". Grund sei das Privatleben des Fürsten, das nicht so "beispielhaft" sei, wie es die Braut geglaubt habe.Am Dienstagnachmittag - während die Gerüchte über die Krise gerade die Runde machten - zeigten sich Albert und Charlene entspannt Hand in Hand am Hafen von Monaco an der Seite des Musikers Jean-Michel Jarre bei den Vorbereitungen zu dem gigantischen Hochzeitsfest, das zugleich ein Volksfest sein wird.

Zwar wären ihm und Charlene eine etwas kleinere Feier lieber gewesen, gab Albert II. vor einigen Wochen zu. "Aber so können wir unser Glück mit der Bevölkerung des Fürstentums und all unseren ausländischen Freunden teilen." Standesamtlich lassen sich der Fürst und die frühere Spitzensportlerin heute Nachmittag im Palast trauen, dann zeigen sie sich kurz auf dem Balkon und stürzen sich anschließend selbst ins Getümmel. In dem nur zwei Quadratkilometer großen Stadtstaat, der halb so groß wie der Englische Garten in München ist, findet am Abend ein großes Volksfest statt, bei dem es südafrikanisches Essen und später ein Popkonzert am Hafen geben soll.

Die kirchliche Feier folgt am späten Samstagnachmittag im Ehrenhof des Fürstenpalastes. Gut 800 handverlesene Gäste dürfen der Zeremonie im Hof beiwohnen, darunter viele Adlige, aber auch Prominente wie der deutsche Modemacher Karl Lagerfeld. Weitere 3500 Menschen sehen der Trauung vom Vorplatz des Palastes zu, der dafür eigens bestuhlt wird, zudem wird das Ereignis auf mehreren Großleinwänden zu sehen sein. Mit rund 200 000 Schaulustigen aus dem Ausland rechnet das Fürstentum, das einschließlich der vielen Zugereisten nur 35 000 Einwohner hat, darunter 8000 Staatsbürger. Nach der kirchlichen Feier lässt sich das Paar in einem offenen Elektrowagen durch die Stadt fahren. In der Kirche Sainte-Dévote legt die Fürstin dann ihren Brautstrauß nieder, wie es die Tradition will und wie es ein halbes Jahrhundert vor ihr Alberts Mutter getan hat, Hollywoodstar Grace Kelly. Zum Abschluss der Feierlichkeiten gibt es für 500 Gäste ein Abendessen mit anschließendem Ball auf den Terrassen der Spielbank von Monte Carlo. Aber nicht nur die Organisatoren der Hochzeit waren wenige Tage vorher im Dauerstress: Auf Hochtouren arbeiteten auch die Anwälte des Palastes, die eine Beziehungskrise vehement bestritten. Auch der Palast dementierte Berichte, wonach die Polizei Charlene am Flughafen von Nizza von der Ausreise abgehalten haben soll. Monaco. Die Frage war dem Fürsten schon so oft gestellt worden, dass er sie nicht mehr hören konnte. "Keine Sorge", nahm Albert II. von Monaco sie in Interviews bisweilen vorweg: "Ich werde heiraten." Tatsächlich glaubte aber irgendwann kaum noch jemand daran, dass der ewige Junggeselle jemals den Bund der Ehe eingehen würde. Unzählige Liebschaften wurden dem Sohn von Hollywoodstar Grace Kelly und Fürst Rainier III. nachgesagt, und aus zwei Affären ging Albert als Vater hervor. Eine Affäre könnte nun auch für eine schwere Beziehungskrise mit seiner Verlobten Charlene Wittstock gesorgt haben, die Albert II. heute heiraten will.

 Endlich Hochzeit: Fürst Albert II. von Monaco und Charlene Wittstock. Foto: dpa

Endlich Hochzeit: Fürst Albert II. von Monaco und Charlene Wittstock. Foto: dpa

Mit einer Kellnerin aus den USA hat der Landesvater eine 19-jährige Tochter, mit einer früheren Flugbegleiterin aus Togo einen siebenjährigen Sohn. Albert steht mittlerweile zu seinen Kindern. Weil aber keines der beiden aus einer rechtmäßig geschlossenen Verbindung entstammt, haben sie keinen Anspruch auf den Thron. Die standesgemäße Familie plant Albert mit seiner künftigen Frau. "Wir hoffen, bald ein Kind zu bekommen", sagte die 33-Jährige jüngst. afp

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