Monaco im Doppel-Glück

Monaco · Das kleine Fürstentum Monaco freut sich riesig über die Geburt der Zwillinge von Fürst Albert II. und Fürstin Charlène. Nun wartet die Öffentlichkeit gespannt darauf, dass das Paar zum ersten Mal mit dem kleinen Jacques und der kleinen Gabriella auftritt.

Gleich in drei Sprachen wandte sich Albert II. gestern an seine Landsleute. Auf Französisch, Englisch und Monegassisch verkündete der Fürst die frohe Nachricht: Fürstin Charlène, "meine geliebte Frau", hat Zwillinge zur Welt gebracht. Jacques Honoré Rainier und Gabriella Thérèse Marie heißen die Babys, auf die Monaco so lange gewartet hat. "Danken wir Gott für dieses große Glück", sagte der Fürst: "Ich möchte dieses Glück mit den Monegassen und im weiteren Sinne mit allen Bewohnern meines Landes teilen." Seine Augen strahlten vor Freude.

Am 7. Januar will Albert die Zwillinge den Monegassen offiziell vorstellen. Die Bürger haben dann arbeitsfrei. Monaco feiert aber schon jetzt das doppelte Baby-Glück. 42 Kanonenschüsse wurden für die beiden Kinder abgefeuert. Schiffssirenen und Glockengeläut begrüßten die jüngsten Mitglieder der Grimaldi-Familie. Die Monegassen holten die Fähnchen in den Farben Monacos heraus, viele versammelten sich noch am Mittwochabend vor dem Fürstenpalast, der zur Feier des Tages in Rot glitzerte. "Das bedeutet den Fortbestand der Fürstenfamilie, und das freut uns", sagte einer der Feiernden.

Lange hatte es so ausgesehen, als ob Fürst Albert II. ohne blaublütige Nachkommen bleibt. Denn der 56-Jährige, der zwei uneheliche Kinder hat, war lange Junggeselle. Erst vor dreieinhalb Jahren heiratete er die 20 Jahre jüngere Südafrikanerin Charlene Wittstock . Die Ehe stand anfangs unter einem schlechten Stern: die neue Fürstin, die mit ihrer zarten blonden Erscheinung an Alberts Mutter Grace erinnert, wirkte unglücklich. Bei ihrer Hochzeit brach sie gar in Tränen aus und auch danach wirkte sie häufig in sich gekehrt. Die Fürstin hatte Schwierigkeiten, sich bei Hof zurechtzufinden.

"Wenn ich diese schwierige Zeit überwunden habe, dann verdanke ich das der Gegenwart, der Aufmerksamkeit und der Liebe dessen, der heute mein Mann ist", sagte die 36-Jährige im März in einem Interview. Wie sehr das ungleiche Paar inzwischen zusammengefunden hat, zeigte der letzte Auftritt vor der Geburt: Am Nationalfeiertag am 19. November turtelten die beiden auf dem Balkon des Fürstenpalastes.

Fast drei Jahre lang hatte das Fürstentum an der Côte d'Azur darauf gewartet, dass Charlène schwanger wird. Im Mai kam endlich die offizielle Mitteilung: "Albert II. und Charlène sind sehr glücklich, ein freudiges Ereignis anzukündigen." Dass Monaco sich gleich über zwei Babys freuen kann, plauderte Charlènes Vater Mike Wittstock kurz darauf aus. Allerdings war bis zuletzt unklar, welches Geschlecht die Kinder haben. "Man hat nicht oft die Gelegenheit im Leben, so angenehme Überraschungen zu erleben. Deshalb will ich das Geschlecht der Babys lieber nicht vor der Geburt wissen", verriet Albert in einem Interview.

Schon vorher stellte er klar, dass in jedem Fall der Sohn Thronfolger werden soll, auch wenn er der Zweitgeborene ist. Bisher war die Thronfolge so geregelt, dass Alberts ältere Schwester Caroline nachgefolgt wäre. Nun wird die vierfache Mutter und zweifache Oma von den Zwillingen verdrängt. Der Bürgermeister von Monaco , Georges Marsan, rief bereits zu Geschenken für die Neugeborenen auf. Doch das Fürstenpaar will vor allem Spenden, die es dann an Wohltätigkeitsorganisationen weiterreichen kann.