105-Jähriger in Nepal lebend aus Trümmern geborgen

Kathmandu · Obwohl die nepalesische Regierung die Hoffnung auf weitere Überlebende schon aufgegeben hatte, sind am Wochenende noch Menschen gerettet worden. Hilfslieferungen nach Nepal werden derweil nur langsam abgefertigt.

Mehr als eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal haben Rettungskräfte vier Überlebende aus den Trümmern geborgen. Helfer hätten einen 105-jährigen Mann und drei Frauen lebend gerettet, teilte die Polizei gestern mit. Der 105-jährige Funchu Tamang sei am Samstag aus den Trümmern seines Hauses im Bezirk Nuwakot nordwestlich der Hauptstadt Kathmandu befreit und in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher. Größere Verletzungen habe er demnach nicht erlitten.

Drei Frauen wurden nach Polizeiangaben gestern acht Tage nach dem Erdbeben im abgelegenen Bezirk Sindhupalchowk im Nordosten des Landes geborgen. Zwei von ihnen hatten demnach unter den Trümmern eines Hauses gelegen, die dritte war bei einem Erdrutsch verschüttet worden. Am Samstag hatte die nepalesische Regierung erklärt, sie rechne nicht damit, noch weitere Überlebende zu finden. Bis gestern stieg die Zahl der Todesopfer laut Behörden auf mehr als 7040.

Die nepalesische Regierung ist wegen der zögerlichen Hilfe für die Erdbebenopfer seit Tagen in der Kritik. Der internationale Flughafen von Kathmandu ist völlig überlastet. Berichten zufolge wurden Hilfslieferungen außerdem nur stockend vom Zoll abgefertigt oder an der Grenze zu Indien gar abgewiesen. Wegen möglicher Erdbebenschäden wurde die Start- und Landebahn des Hauptstadt-Flughafens außerdem für große Flugzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 196 Tonnen gesperrt.

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