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Die „Emder Zeitung“ schreibt zu den Wirrungen um Frauke Petry in der AfD:

Wer die rechtspopulistischen Parteien Europas näher beobachtet, der weiß, dass (...) solche „Abgänge“ zu den Geburtswehen gehören. Zwar sind Streitereien dieser Art bei noch unerfahrenen Parteien an der Tagesordnung (...), aber auf der Klaviatur der Theatralik gelingt es vor allem den Rechten, ganz großes Kino zu bieten. Solche Inszenierungen werden gerne medial ausgenutzt. Dadurch fällt weniger auf, welche inhaltlichen Defizite diese Parteien haben. Trotzdem bleiben sie in den Schlagzeilen und bieten Stoff für Märtyrertum, Verschwörungstheorien und all den anderen Zinnober, der solchen Gruppen innewohnt.

Die „Sächsischen Zeitung“ (Dresden) beschäftigt sich mit  Bewertungen des Wahlergebnisses in Sachsen:

Die Frage nach dem „Schuldigen“ ist völlig widersinnig. Wir reden hier nicht über einen schweren Verkehrsunfall, sondern über das Ergebnis einer demokratischen Wahl. „Schuld“ sind, wenn überhaupt, die Wählerinnen und Wähler. Ein besseres Wort wäre: Sie sind verantwortlich. Sie haben als freie, mündige Bürger eine Entscheidung getroffen und ihr Kreuz gemacht. (. . .)  Das bedeutet jedoch auch: Selbstverständlich darf man kritisieren, wenn Wähler in Kauf nehmen, dass Rassisten ins Parlament einziehen.

Die „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Heidelberg) hofft auf ein Ende der Ära Horst Seehofer:

Bei Lichte betrachtet hat der bayrische Ministerpräsident schwerwiegendere Fehler gemacht als die Hüterin der Schwesterpartei CDU. Noch ist es zu früh für personelle Konsequenzen. Aber ein Rückzug Seehofers könnte nicht nur der CSU die Macht in Bayern retten, sondern darüber hinaus zu einem Gelingen der sehr schwierigen Jamaika-Koalition im Bund beitragen. Vorausgesetzt, der Nachfolger hat mehr drauf als Seehofer.

Die „Badische Zeitung“ (Freiburg) schreibt zu zu Macrons Europarede:

Selbst wenn Macron damit bestimmt auch ein Signal der Tatkraft in die französische Innenpolitik senden wollte: Dieser Gestaltungswille, dieser Mut zu neuem Denken, diese Kreativität im Kombinieren unterschiedlicher Themen haben der EU zuletzt bitter gefehlt. Natürlich bergen die einzelnen Reformvorschläge Risiken. (...) Aber insgesamt überwiegt das Zukunftsweisende. Demokratische Konvente, länderübergreifende Kandidatenlisten schon bei der nächsten EU-Wahl zur Schaffung einer europäischen Öffentlichkeit und flankierend noch mehr Integration zwischen Deutschland und Frankreich – darauf lässt sich aufbauen.

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