glosse Gespräche statt E-Mails

Die Evolution muss leider als gescheitert angesehen werden. Denn obwohl der Mensch schon klug genug schien, sich selbst zu ersetzen, fällt er jetzt doch wieder in archaische Grundmuster zurück. So sind laut einer Studie der Unternehmensberatung EY persönliche Gespräche im Job beliebter als E-Mails, obwohl Letztere viel schneller gehen. Manche wollen gerüchteweise sogar ihrem Gesprächspartner in die Augen sehen – vermutlich ein altes Relikt aus fernen Zeiten, in denen sich Paarungswillige ohne Online-Vermittlung trafen.

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Über die Gründe für diesen technischen Rückschritt kann nur spekuliert werden. Eventuell wollen die Arbeitnehmer ja nur mal aufstehen und sich bewegen – das hätte zumindest einen gesundheitsfördernden Aspekt. Zählt aber nicht, solange diese Absicht nicht mit einem Schrittzähler dokumentiert wird. Manche wollen möglicherweise vermeiden, dass ihre E-Mail gleich gelöscht wird – eine reflexartige Handbewegung, die beim Arbeitnehmer ungefähr so automatisiert ist wie der Greifreflex beim Baby. Aber vielleicht will der Mitarbeiter, der zu seinen Kollegen geht, nur die Technik durch seine Benutzung nicht beim Arbeiten stören.

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