Mit Deneuve und Nina Hoss Starker Kino-Auftakt in Venedig

Venedig · Der Frauenanteil ist beim diesjährigen Filmfestival Venedig mit nur zwei Regisseurinnen im Wettbewerb zwar gering – doch schon am ersten Tag zeigten Frauen bemerkenswerte Präsenz.

Unter anderem im Eröffnungsfilm „The Truth“ mit Catherine Deneuve und Juliette Binoche als Mutter und Tochter. Der japanische Regisseur Kore-eda Hirokazu legt ein stilles Drama über Familiengeheimnisse, Lügen und verletzte Gefühle vor.

Auch die Nebenreihe „Orizzonti“ startete mit starken Frauen: Die deutsche Filmemacherin Katrin Gebbe stellte dort „Pelikanblut“ vor. Die alleinstehende Wiebke (Nina Hoss) hat bereits eine Tochter aus Bulgarien adoptiert, nun möchte sie ein zweites Mädchen zu sich holen. Doch schon bald eskaliert die Situation zu Hause mit der kleinen Raya: Die Fünfjährige ist von ihrer Vergangenheit traumatisiert, wird gewalttätig und so auch zur Gefahr für Wiebke und deren andere Adoptivtochter. In der zweiten Hälfte gerät „Pelikanblut“ etwas zu lang und zu metaphorisch. Doch das intensiv gespielte Drama bleibt in Erinnerung.

Festivalleiter Alberto Barbera musste sich bei der Eröffnungspressekonferenz  kritischen Fragen stellen. Ob es wirklich so schlimm wäre, zumindest für ein paar Jahre eine Frauenquote einzuführen, fragte ihn die Jury-Präsidentin Lucrecia Martel. Er halte nichts von einer Frauenquote bei einem Festival, antwortete Barbera. Wichtiger sei es, den Wandel in der Filmindustrie voranzutreiben, etwa mit Quoten an Filmhochschulen.

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