Dritte Dimension im Wohnzimmer

Las Vegas. Die Unterhaltungselektronik-Branche atmet auf. Das Gröbste scheint überstanden. Schon das Weihnachtsgeschäft verlief für viele Hersteller besser als erwartet. Und die Konsumlaune der Verbraucher hielt dank neuer Entwicklungen auch nach dem Weihnachtsgeschäft an. Auch auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas (7. bis 10. Januar) ist von Krise nicht mehr viel zu spüren

Las Vegas. Die Unterhaltungselektronik-Branche atmet auf. Das Gröbste scheint überstanden. Schon das Weihnachtsgeschäft verlief für viele Hersteller besser als erwartet. Und die Konsumlaune der Verbraucher hielt dank neuer Entwicklungen auch nach dem Weihnachtsgeschäft an. Auch auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas (7. bis 10. Januar) ist von Krise nicht mehr viel zu spüren. Sowohl Besucher als auch Aussteller der größten US-Messe für Unterhaltungselektronik schwelgen in Optimismus. Neue Entwicklungen wie Internet-fähige TV-Geräte, neue Funktionen für Unterhaltung und Kommunikation und vor allem das 3D-Fernsehen machen es möglich. "Es ist Licht am Ende des Tunnels, und es ist das strahlende Licht der Innovationen", sagte Gary Shapiro, Chef des US-Branchenverbands CEA. Nach Angaben des Verbands hat die Messe über 20 000 neue Entwicklungen präsentiert - so viele wie noch nie zuvor. Der Schrecken der Krisenjahre 2008 und 2009 steckt der Branche noch tief in den Knochen. Auch die erfolgsverwöhnten Hersteller von TV-Geräten waren von der Rezession erfasst worden. "Niemand wünscht sich das Jahr 2009 zurück", sagte Shapiro. Im laufenden Jahr soll das Umsatzwachstum nun endlich wieder anziehen. Der größte Hoffnungsträger ist dabei mit Abstand das neue dreidimensionale Fernsehen. Schließlich ist der Fernsehmarkt für rund 60 Prozent der Umsätze in der Consumer-Electronic-Branche verantwortlich. "In Deutschland werden pro Jahr rund acht Millionen Fernseher verkauft", sagte Panasonic-Manager Ralf Hansen. "Um das Niveau zu halten, müssen neue Technologien für den Verbraucher und neue Erfahrungen her." Während in den USA die Fernsehsender bereits in den Startlöchern für die Produktion von 3D-Inhalten stehen, könnte es hierzulande allerdings bis zu einem breiten Angebot noch etwas dauern. Für die räumliche Aufnahme müssen die Fernsehanstalten in das nötige Equipment investieren. Die Zweifel, ob sich die Menschen tatsächlich zu Hause mit einer speziellen Brille aufs Sofa setzen, die für Fernsehen in 3D nötig ist, sind inzwischen weitgehend verstummt. Neben den Hollywood-Produktionen werden große Sport-Ereignisse oder auch Übertragungen von Festivals und Konzerten 3D-Fernsehen zum Erfolg bringen, sagt Sony-Chef Howard Stringer voraus. So will in den USA Sony in Kooperation mit dem Sportkanal ESPN für die Ausstrahlung der Fußball-WM in Südafrika in 3D sorgen. Zahlreiche neue TV-Geräte werden außerdem auch in Echtzeit zweidimensionale Filme in 3D umrechnen können. Für die nötige Rechenleistung stattet Toshiba seine Spitzenmodelle zum Beispiel mit einem Hochleistungs-Prozessor aus. Damit soll die Umrechnung auf 3D, aber auch andere Multimedia-Anwendungen wie Internet-Telefonie und Video-Konferenzen vor der Mattscheibe ohne Probleme möglich sein. Der speziell für diese Aufgaben ausgelegte Prozessor "Cell ZX900", den Toshiba gemeinsam mit Sony und IBM entwickelt hat, soll den Fernseher zu einer Kraftmaschine machen, deren Leistung die eines Personal Computers um das Zehnfache übertrifft.

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