Kirkel. "Für uns ist Casar ein Präzedenzfall", sagt Werner Cappel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Homburg-Saarpfalz. "Es ist das erste Unternehmen in unserem Gebiet mit betriebsbedingten Kündigungen in der Krise." Der Drahtseilhersteller Casar aus Limbach hat laut dem Betriebsratsvorsitzenden Hans Paltz 21 Mitarbeitern die Kündigung zugestellt. "Ursprünglich war von 40 Mitarbeitern die Rede, auch fest angestellten", sagt Paltz. "Jetzt sollen die Verträge befristet Angestellter vorzeitig beendet werden."Casar hat laut Paltz in den wirtschaftlich sehr guten Vorjahren die Belegschaft um 120 Mitarbeiter auf rund 400 Beschäftigte erhöht. Da sich schon seit Jahresbeginn Rückgänge bei den Bestellungen abgezeichnet hätten, habe Paltz den Casar-Geschäftsführer Wolfgang Oswald gedrängt, auf das Modell der Kurzarbeit zurückzugreifen. Der habe aber abgelehnt und habe ihn dann vorige Woche mit den Entlassungsplänen konfrontiert. Oswald war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.Cappel regt sich besonders darüber auf, dass das Unternehmen offensichtlich das Modell Kurzarbeit gar nicht ernsthaft in Betracht gezogen hat. "Ein erstes Gespräch mit der Arbeitsagentur über dieses Thema ist erst für die kommende Woche angesetzt - aber die Mitarbeiter haben bereits ihre Kündigungen", sagt der IG-Metaller. Er vermutet, dass die US-Mutter WRCA die Geschäftsführung nach amerikanischem Prinzip aufgefordert hat, "Köpfe zu reduzieren". Kurzarbeit sei bei solch einem Modell nicht vorgesehen. Nun will sich Wirtschaftsminister Joachim Rippel mit dem Fall beschäftigten. Er hat Gespräche mit Casar und der IG Metall angekündigt. jwo