Wie es zu dem Feuer kommen konnte Tagelanger Feuerwehreinsatz vorerst beendet – Schwelbrand bei Firma Juchem in Lebach (mit Bildergalerie)

Update | Lebach · Der Feuerwehreinsatz bei einem schweren Brand bei der Firma Juchem ist beendet. Der Einsatz dauerte mehrere Tage an. Inzwischen ist auch der Auslöser für den Großbrand bekannt.

Feuerwehr Lebach bei Silobrand im Einsatz
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Feuerwehr Lebach bei Silobrand im Einsatz

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Foto: Ruppenthal

Ein Silobrand bei der Firma Juchem hat die Feuerwehr Lebach seit Samstag auf Trab gehalten. Die Schwelbrände dauerten noch am Montagmittag an. Mittlerweile ist der Dauer-Einsatz der Einsatzkräfte beendet.

Rund 55 Feuerwehrleute waren vor Ort. Ausgerückt aus sieben Löschbezirken – aus Lebach, Landsweiler, Aschbach, Steinbach, Dörsdorf, West (Falschheid und Eidenborn) sowie Knorscheid. Zehn Fahrzeuge befanden sich im Dauereinsatz. Einsatzkräfte aus Gresaubach, Niedersaubach und Thalexweiler standen in Bereitschaft. Zudem übernahmen sie den Brandschutz für ganz Lebach.

Auf die Feuerwehr Lebach wartet ein äußerst anspruchsvoller Einsatz

Gegen 13.45 Uhr war aus dem Mühlenbetrieb eine Verpuffung gemeldet worden. Danach stieg schwarzer Rauch aus dem Schornstein. Denn das Feuer hatte sich auf die fünf Silos ausgebreitet. Die Leitstelle auf dem Winterberg alarmierte über Funkmelder und Sirenenalarm sofort die Einsatzkräfte. Vor Ort registrierten die Löschmannschaften einen Silobrand.

 Nach Angaben der Einsatzkräfte hatte sich ein Stein im Mahlwerk verkantet, Funken hatten schließlich die Verpuffung ausgelöst. Die Feuerwehr Lebach musste einen äußerst anspruchsvollen Löscheinsatz bewältigen, bei dem auch noch die Pläne von der Anlage fehlten, wie Kreisbrandinspekteur Thorsten Müller aus Schmelz schildert. Mit Schaumteppichen versuchten die Feuerwehrleute den Brand zu ersticken. Unter Atemschutzmasken arbeiteten sich die Einsatzkräfte auf eine Zwischenebene vor: Dort bekämpften sie anschließend den Brand sowohl von oben als auch von unten. Die Einsatzkräfte löschten dabei auch Glutnester. „Es war ein höchst schwieriger und anspruchsvoller Einsatz“, resümierte Wehrführer Hans Kartes. Das lag auch daran, dass den Einsatzkräften nicht bekannt war, wie die einzelnen Silos miteinander verbunden sind.

Die Einsatzkräfte bleiben ruhig – und erhalten viel Lob

Doch trotz der schwierigen Lage seien die Feuerwehrleute sehr besonnen vorgegangen, fand Kartes  lobende Worte. Die Einsatzkräfte zeigten sich auch dann besonnen, als bei auf der Anlage der Strom ausfiel. Der Grund für den Kurzschluss soll Löschwasser  gewesen sein. Erst als die komplette Anlage stromlos war, nahm die Feuerwehr die Löscharbeit wieder auf. Rat suchte die Einsatzkräfte auch mit Silobrandexperten aus ganz Deutschland – auch wenn nicht alle Ratschläge umgesetzt werden konnten. Inzwischen waren auch Kräfte des DRK im Einsatz. Die Sanitäter aus Gresaubach sicherten aber nicht nur die Feuerwehrleute ab, sondern stellten auch ihre Versorgung sicher.

Gefahr gebannt – doch Einsatz geht weiter

Nachdem die Gefahr gebannt war, war der Einsatz jedoch noch nicht beendet: denn Mehl und gemahlenes Getreide glimmten unter einem Schaumteppich noch weiter. Deshalb mussten die Einsatzkräfte die Temperatur in den Silos mithilfe von Wärmebildkamera regelmäßig messen. So dauerte es bis in die frühen Sonntagmorgenstunden bis der Großteil der Kräfte abrücken konnte. Eine Sicherungsgruppe bleibt weiter vor Ort. Verletzt wurde niemand. Aber bislang ist ein Sachschaden von 500 000 Euro entstanden.

Kreisbrandinspekteur übt auch Kritik

Mit dem Ablauf des Einsatzes zeigte sich Wehrführer Hans Kartes überaus zufrieden. Auch die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Löschbezirken, aber auch mit der Geschäftsleitung funktionierte problemlos. Sinnvoll sei auch der Einsatz der mobilen Kleiderkammer gewesen, die für trockene und saubere Einsatzkleidung sorgte. Auch der Gerätewagen Atemschutz vom Landkreis Saarlouis hat laut Thorsten Müller, dem stellvertretenden Kreisbrandinspekteur, geholfen. So waren stets genügend Pressluftflaschen und saubere Masken vor Ort.

Weniger zufrieden zeigte er sich dagegen mit dem vorbeugenden Brandschutz. Fehlende Pläne hätten den Einsatz unnötig erschwert und für zusätzliches Gefahrenpotenzial gesorgt. Nachdem es bereits vor einem Jahr einen ähnlichen, allerdings kleineren Brand gegeben hatte, hätte dies so nicht geschehen dürfen, kritisierte Müller. Ansonsten sprach auch er von einem erfolgreichen und gut strukturierten Löscheinsatz.

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