Von Wadern bis kurz vor Saarbrücken Betrunkener Autofahrer liefert sich gefährliche Verfolgungsfahrt mit Polizei über A1

Wadern/Riegelsberg · Zuerst schlug er zu, dann raste er davon. Und die Polizei hinterher. Der Autofahrer ließ sich auch von einer Armada an Streifenwagen lange Zeit nicht stoppen und heizte über die Autobahn. Später stellten die Ermittler jede Menge Dinge fest, die der Mann auf dem Kerbholz hatte.

 Über etliche Kilometer haben mehrere Polizeistreifen einen Mann verfolgt. (Symbolbild)

Über etliche Kilometer haben mehrere Polizeistreifen einen Mann verfolgt. (Symbolbild)

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Er schrie, schlug, stieg in seinen Wagen und fuhr erst einmal davon. Kurz darauf kehrte er an den Tatort zurück, wo die Polizei stand. Dann begann die gefährliche Verfolgungsfahrt, an der Streifenwagen gleich mehrerer Dienststellen beteiligt waren, wie ein Waderner Polizeisprecher mitteilte. 

Es war gegen 0.45 Uhr in der Nacht auf Samstag, 18. Dezember, als ein Mann im Waderner Stadtteil Lockweiler bei einem Freund stand. Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein Auto auf. Dessen Fahrer stieg aus, brüllte herum. Als der 18-Jährige ihm erwiderte, eskalierte die Lage. Der völlig betrunkene Mann schlug sein Opfer, um sich dann zurück in seinen Wagen zu setzen und davonzufahren.

Der Attackierte alarmierte die Polizei, die sich zu ihm aufmachte. In jenem Augenblick fuhr der Angreifer abermals mit seinem Hyundai an der Gruppe vorbei. Der junge Mann erkannte das Fahrzeug, machte sofort die Beamten darauf aufmerksam.

Ab diesem Zeitpunkt gab es für den Schläger kein Halten mehr. Er drückte mächtig aufs Gas, bretterte über die Landstraße nach Nonnweiler-Primstal, durch den Ort und weiter zur A-1-Auffahrt nach Saarbrücken. Der Mann am Steuer machte nicht die geringsten Anstalten anzuhalten. Immer weiter raste er über die Autobahn. Mittlerweile hatten mehrere Streifenwagen die Verfolgung aufgenommen. Diese kamen von Dienststellen entlang der Strecke, so unter anderem aus St. Wendel und Saarbrücken.

Erst kurz vor der Landeshauptstadt machte die Polizei der gefährlichen Verfolgungsfahrt ein Ende: Bei Riegelsberg stoppten sie den Raser. Als sie seine Personalien abglichen, stellten sie fest: Der Waderner hatte überhaupt keinen Führerschein.

Das sollte noch nicht alles sein: Das Auto war nicht zugelassen und dementsprechend auch nicht versichert. Außerdem fuhr er mit falschen Kennzeichen. Eine Alkoholkontrolle ergab, dass der Mann mächtig betrunken war: Zwei Promille ermittelten die Beamten.

Bei der Raserei kam niemand zu Schaden. Allerdings schließt die Polizei nicht aus, dass andere Fahrer durch die Aktion gefährdet wurden. Darum sucht sie Zeugen.

Der 18-Jährige, der zu Beginn angegriffen worden war, erlitt nur leichte Verletzungen.

Kontakt zur Waderner Polizei: Tel. (0 68 71) 9 00 10.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort