Verdi kündigt Warnstreiks im saarländischen Einzelhandel an

Saarbrücken. "Wir gehen mit mehreren Betrieben in den Warnstreik." Das kündigte die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin Stefanie Nutzenberger gestern an, nachdem die zweite Tarifrunde im saarländischen Einzelhandel am Nachmittag ohne Ergebnis zu Ende gegangen war

Saarbrücken. "Wir gehen mit mehreren Betrieben in den Warnstreik." Das kündigte die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin Stefanie Nutzenberger gestern an, nachdem die zweite Tarifrunde im saarländischen Einzelhandel am Nachmittag ohne Ergebnis zu Ende gegangen war. Der saarländische Einzelhandelsverband legte zwar ein Angebot vor, das "haben wir aber als nicht machbar abgelehnt". Heute sollen nun in fünf Geschäften Mitarbeiter die Arbeit niederlegen, sagte Verdi-Landeschef Alfred Staudt und legte gleich nach: Die Arbeitgeber sollen sehen, dass "wir noch mehr können als Warnstreiks". Für die kommende Woche sind bereits ganztägige Streiks geplant. Die Einzelhändler stellten für dieses und nächstes Jahr jeweils eine Einmalzahlung von 250 Euro in Aussicht, Zahlungen, die alternativ auch in Form von Warengutscheinen eingelöst werden könnten, teilte der Verband mit. Eine reguläre Lohnerhöhung von 1,8 Prozent soll es erst im November 2010 geben.Die Gewerkschaft stößt sich an dem späten Termin der Erhöhung und an den Einmalzahlungen. Es geht darum, dass die rund 40 000 Beschäftigten der Branche im Saarland "dauerhaft etwas von den Zahlungen haben", und das gehe nur mit linearen Erhöhungen, erläuterte Stefanie Nutzenberger den Grund für die Ablehnung der Offerte der Unternehmer. Verdi fordert in dieser Tarifrunde 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber ein Plus von 135 Euro monatlich.Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Olaf Schomaker, verteidigte das Angebot des Verbands: Es "ist abschlussnah", sagte er, denn die Spielräume der Unternehmen seien angesichts der Wirtschaftskrise gering. Gleichwohl zeigte er sich zuversichtlich, dass die Tarifparteien sich bald einigen. "Zielsetzung beider Seiten ist es, im Juni einen Abschluss hinzukriegen", sagte Schomaker, der bei Globus für Personalfragen verantwortlich ist. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 27. Mai angesetzt. mzt

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