Turandot: Mythos von Liebe und Tod

Oper · War Giacomo Puccini als unübertroffener Fachmann für den musikalischen Thriller und detailgenaue, psychologische Figurenzeichnung à la "Tosca" und "Madama Butterfly" bekannt, so brach er um 1920 zu neuen Ufern auf. Dem "Turandot"-Stoff lag kein zeitgenössisches Bühnenstück zugrunde wie vielen Werken zuvor, sondern eine archaische Märchenfabel

War Giacomo Puccini als unübertroffener Fachmann für den musikalischen Thriller und detailgenaue, psychologische Figurenzeichnung à la "Tosca" und "Madama Butterfly" bekannt, so brach er um 1920 zu neuen Ufern auf. Dem "Turandot"-Stoff lag kein zeitgenössisches Bühnenstück zugrunde wie vielen Werken zuvor, sondern eine archaische Märchenfabel. Puccini war durch die italienische Übersetzung des Schiller-Dramas "Turandot" auf den Stoff aufmerksam geworden. Etwa von 1920 bis 1924 arbeitete Puccini an "Turandot", das nun kein naturalistisches Drama mehr, sondern nichts weniger als ein Mythos von Liebe und Tod, voller Widersprüche und Gegensätze werden sollte. Die schöne Prinzessin Turandot stellt grausame Bedingungen für Brautwerber: Nur wer drei von ihr gestellte Rätsel lösen kann, darf sie heiraten. Wer falsch rät, wird enthauptet. Zahllose Prinzen wurden bereits von Turandots Schönheit geblendet, versagten in der Prüfung und verloren ihr Leben. Doch nun kommt Calaf, um Turandots Rätsel zu lösen und ihr selbst eines aufzugeben, um von Hass und Grausamkeit zur Liebe zu gelangen. Doch wie sieht diese Liebe aus? Puccini gab darauf keine Antwort mehr, er starb vor der Fertigstellung der Oper 1924, das entscheidende Schlussduett komponierte Franco Alfano.Die Titelpartie interpretiert, erstmals in Europa, die amerikanische Sopranistin Irina Rindzuner, als Calaf kehrt der Tenor Rafael Rojas, zuletzt Otello, ans Staatstheater zurück. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Toshiyuki Kamioka. Es inszeniert Dominik Neuner.STMatinee: Sonntag, 29. August, 16.00 Uhr, SST Premiere: Samstag, 11. September, 19.30 Uhr, SST

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